Ingolstadt
Prototyp für die Play-offs

Matt Pelech besticht durch Robustheit und Entschlossenheit

08.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Lässt auch mal die Fäuste sprechen: ERC-Verteidiger Matt Pelech. Am 27. Spieltag bekam dies Straubings Colton Jobke zu spüren. ‹ŒArch - foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Kein anderer Profi des ERC Ingolstadt steht so für die körperbetonte Spielweise wie Matt Pelech. Mit seiner Robustheit und Entschlossenheit wird dem Verteidiger auch im Play-off-Viertelfinale gegen die Adler Mannheim eine Schlüsselrolle zukommen.

Das Aufeinandertreffen mit seinem einstigen Widersacher David Wolf sieht der Kanadier (noch) nüchtern.

 

Wenn es nach der Gesichtsbehaarung geht, muss Pelech bis kommenden Mittwoch noch ein bisschen zulegen. Lediglich ein paar feine Stoppel zierten gestern das Gesicht des 30-Jährigen. Doch auch wenn der Play-off-Bart knapp eine Woche vor dem Auftakt der "Best-of-Seven"-Serie noch etwas Zuwachs bedarf, so liegt der Fokus des Abwehrspielers längst auf dem Duell mit Mannheim.

"Gefühlt sind wir schon seit Monaten im Play-off-Modus, weil wir uns ja ordentlich zurückkämpfen mussten", sagte Pelech und ergänzte: "Aber weil Mannheim eine ähnliche Situation hatte, könnte das echt eine sehr gute Serie werden. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf."

Mit einem wahren Kraftakt hatten sich Panther und Adler doch noch direkt für das Viertelfinale qualifiziert, nachdem sie während der Hauptrunde den eigenen Ansprüchen teilweise deutlich hinterhergelaufen waren. Seit Jahresbeginn holten beide Mannschaften mit 29 Zählern exakt dieselbe Punkt-zahl, weshalb man zurecht behaupten kann, dass sich die beiden "heißesten" Teams der Liga gegenüberstehen werden.

"Wir können von uns schon behaupten, dass wir gegen Ende der Saison eine der Mannschaften waren, gegen die niemand gerne gespielt hat. Das ist gut zu wissen und gibt uns Selbstvertrauen", stellte Pelech fest. Auch Trainer Doug Shedden schwor gestern seine Mannschaft nach einer intensiven Einheit ein und sagte im Spielerkreis: "Ihr habt die Qualität, etwas Besonderes zu erreichen."

Für Pelech heißt das, dass er gegen die körperlich robusten Mannheimer seiner Rolle als Abräumer gerecht werden muss - allerdings mit dem richtigen Gespür für die jeweilige Situation. "Zu Saisonbeginn hatte ich schon das eine oder andere Problem mit den Strafzeiten", gestand der Ingolstädter "Strafbankkönig" (116 Minuten). "Nach der Pause (im November, d. Red.) habe ich aber daran gearbeitet, dass ich weiter körperbetont spiele, aber nicht zu oft auf der Strafbank sitze. Ich würde sagen, dass ich dann einen guten Job gemacht habe", meinte der 1,93 Meter große und 107 Kilogramm schwere Verteidiger.

Vor allem Pelechs Aufeinandertreffen mit David Wolf - der Mannheimer Angreifer scheut bekanntermaßen auch keinen Zweikampf - erwarten die Fans bereits mit Vorfreude. Schließlich trugen beide schon das eine oder andere Mal ihre Meinungsverschiedenheiten mit den Fäusten aus. Womöglich haben die Kurpfälzer zudem noch eine Rechnung aus der Hauptrunde offen. Schließlich hatte sich Pelechs Abwehrkollege Fabio Wagner am 19. Spieltag einen üblen Kniecheck gegen Carlo Colaiacovo geleistet, aufgrund dessen der Mannheimer wochenlang verletzt ausgefallen und Wagner nachträglich für vier Partien gesperrt worden war.

Doch von alledem will Pelech (noch) nichts wissen. "Es geht nicht um eine Person, es geht um Play-off-Eishockey", stellte er mit einer kleinen, aber feinen Kampfansage klar.