Madrid
Frauen streiken in Spanien

08.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Madrid (AFP) Millionen Spanierinnen haben mit Protestaktionen anlässlich des Weltfrauentags auf Nachteile für ihr Geschlecht in Beruf und Gesellschaft aufmerksam gemacht. Landesweit legten gestern 5,3 Millionen Menschen für zwei Stunden die Arbeit nieder und fanden sich zu Kundgebungen zusammen.

Fast 300 Züge fielen aus, Radio- und Fernsehsendungen mussten ohne weibliche Moderatoren auskommen.

Die Mobilisierung in Madrid hatte bereits um Mitternacht begonnen: Im Zentrum der spanischen Hauptstadt schlugen Aktivisten lautstark auf Kochtöpfe. Tagsüber fuhren U-Bahnen in Madrid und Barcelona weniger regelmäßig als üblich. Feministische Organisationen hatten Frauen zudem aufgerufen, kein Geld auszugeben und keine Hausarbeiten zu erledigen. Zehn kleine Gewerkschaften hatten zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Frauen, die Kranke oder Alte pflegen und deshalb nicht bei den Protesten mitmachen konnten, wollten Schürzen als symbolische Gesten an den Balkonen befestigen.

Auch Hollywoodstar Penélope Cruz und Königin Letizia beteiligten sich. Cruz sagte mehrere Veranstaltungen ab und erklärte, dass sich ihr Partner, der Hollywoodstar Javier Bardem, am Donnerstag um die Kinder kümmern werde.