Titting (EK) Die Gefahr, beim traditionellen Anzapfen von einem schaumigen Strahl Bier durchtränkt zu werden, war gering am Freitag. Zwar wurde die Bayerische Bierwoche im Landkreis eröffnet, aber bei der Veranstaltung in der Brauerei Gutmann galt es lediglich, eine Flasche Weizen zu öffnen.
So hatte der Ruf „Angflaschelt is“ mehr Berechtigung als „Ozapft is“. Ansonsten stand die Eröffnung ganz im Zeichen guter bayerischer Tradition mit Blasmusik, kredenzt von Kapelle Petersbuch, und typischen bayerischen Schmankerl. Zum 13. Mal wird im Landkreis eine Bierwoche abgehalten; heuer dauert sie bis zum 1. Mai. 27 Gastronomiebetriebe von Altmannstein bis Eichstätt, von Beilngries bis Hard/Wellheim, beteiligen sich. Ihnen galt zunächst einmal der Dank von Siegfried Gallus, dem Vorsitzenden des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes im Landkreis Eichstätt. Es sei ihm durchaus bewusst, dass das ein schwieriger Termin für die Gastronomen sei, schließlich falle er in die Zeit von Kommunionen und Konfirmationen, und die Gaststätten seien von daher schon sehr eingespannt. Aber man wolle an dem Termin festhalten: Am Georgi-Tag des Jahres 1516, am 23. April, erließen die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. das Reinheitsgebot. Umso mehr freue er sich, dass zwei neue Betriebe sich beteiligen.
Sein Gruß galt natürlich auch den Brauereien, vor allem der Gutmann-Brauerei, in deren umgebauten und renovierten Ochsenstall alle Ehrengäste geladen waren. Die große Zahl der Gäste, unter ihnen viel Prominenz, machte die Wertschätzung für den Gerstensaft deutlich. Fast schon europäisch sei die Zusammensetzung, schwärmte Gallus. Bis von Franken und der Oberpfalz seien die Leute gekommen und er erwarte noch den Bürgermeister von Mayrhofen in Tirol.
Gallus hob die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Altmühltal hervor. Die Bierwoche sei in deren Programm und deren Werbung fest mit eingebunden. Damit rücke sein Traum von einer „Genussregion Altmühltal“ näher, freute sich Gallus. „Damit können wir uns profilieren, damit sind wir nicht auswechselbar.“ Auch das Beiprogramm fand seinen Geschmack: Hier gebe es ein Menü, das von einem Bier-Sommelier begleitet werde, dort Bier-Wellness, hier eine Sonderführung – „Ohne Bier dürfen die Brauer die Stadt nicht lassen“ – durch die Stadt Eichstätt, dort „Bierige Sternstunden zu Zweit“. Und nicht zu vergessen den Kabarettabend mit Nepo Fitz im Wirtshaus zum Gutmann.
Die Bierwoche als Gemeinschaftsleistung von Gastronomieverband und Brauer betonte Landrat Anton Knapp, einer der beiden Schirmherrn. Da schließe sich die kommunale Seite gerne an. Hier zeige sich die Vielfalt des Gerstensafts gerade in der Region: „Das sind heimische unverfälschte Produkte, die bei uns erzeugt, dargeboten und verzehrt werden.“
Auch Bürgermeister Martin Heiß, der zweite Schirmherr, war voll des Lobes: „Es freut uns und wir sind stolz, als kleine Gemeinde mit großer Brauerei hier als Gastgeber auftreten zu dürfen.“ Michael Gutmann erklärte, Bier sei nicht nur als gesellschaftliches Getränk zu sehen, sondern auch wesentliches Element in der Küche. Und dann öffneten die Ehrengäste die Flaschen, schoss das Weizenbier in die Gläser und wurde angestoßen: Auf die Bierwoche.
Weitere Informationen unter www.bayerische-bierwoche.de.
