Thalmässing
Projekt mit vielen Herausforderungen

Das neue Feuerwehrgerätehaus ist ein wahres Schmuckstück geworden

26.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Das neue Gerätehaus ist ein wahres Schmuckstück geworden. Nun genügt es allen Erfordernissen einer modernen und leistungsstarken Feuerwehr - und auch die Gemeinde kann das Gebäude für Veranstaltungen nutzen. - Foto: Leykamm

Thalmässing (lkm) Nun ist es tatsächlich so weit: Das neue Feuerwehrgerätehaus in Thalmässing - ein echtes Schmuckstück - kann eingeweiht werden. Endlich, möchte man sagen, denn die Feuerwehr wartet schon lange auf ein neues Domizil. Der erste Antrag dafür stammt aus dem Jahr 1991. Im März 2015 begannen tatsächlich die Arbeiten - an einem neuen Standort. Der Neubau war mit einem Umzug von der Floriansstraße in die Münchner Straße verbunden. Bei der Grundsteinlegung drei Monate später hatte Bürgermeister Georg Küttinger die Hoffnung geäußert, spätestens im Herbst 2016 das Projekt abschließen zu können. Doch es kam anders. Während der Arbeiten meldeten zwei beteiligte Firmen Insolvenz an, was das Vorhaben vor logistische Herausforderungen stellte. Das Pech nahm kein Ende: Wasserschaden im Gebäude. Ein weiteres halbes Jahr ging verloren. Gleichzeitig machten sich die Mängel im alten Haus immer stärker bemerkbar. Doch alles nahm ein gutes Ende - auch dank des großen Engagements aller Beteiligten.

Zur Freude der Gemeinde wurde der Kostenrahmen nicht gesprengt. Das Projekt kostet weit unter 2,8 Millionen Euro, auch dank vieler Spender und Helfer. Allein die Eigenleistung beziffert FFW-Vorsitzender Patrick Brandl auf einen Gegenwert von zirka 120 000 Euro. Nun verfügt die Feuerwehr über ein Heim mit einem Rauminhalt von fast 5500 Kubikmeter, was beinahe der doppelten Größe des bisherigen Domizils entspricht.

Das Gebäude ist nicht allein für die Feuerwehr gedacht, sondern kann auch für Veranstaltungen der Gemeinde genutzt werden. Der Haupteingang liegt an der oberen Seite des in den Hang gebauten Hauses. Der öffentliche Bereich ist barrierefrei. Zwei ohnehin schon große Räume mit Akustikdecke für die Jugend beziehungsweise Schulungszwecke können dank schallundurchlässiger Schiebefaltwand zu einem einzigen Saal zusammengelegt werden.

Die EDV ist auf dem aktuellsten Stand. Die Führungskräfte haben ein eigenes Büro mit abschließbaren Schränken. Das untere Stockwerk ist ganz für den schnellen Einsatz zugeschnitten - einmal mussten die Kameraden von hier aus schon ausrücken.

Die neue Fahrzeughalle bietet endlich ausreichend Platz, einer der fünf Stellplätze dient als Lagerfläche. Beim Ausrücken minimiert die automatische Zufahrtsbeleuchtung die Unfallgefahr. Abgasautomatik und autarke Stromversorgung sind eingebaut. Als Herzstück des neuen Domizils bezeichnet der stellvertretende Vorsitzende Thomas Schneider die neue Schlauchpflegeanlage. Vollautomatisch werden die Schläuche hier geprüft und gereinigt - für alle 16 Wehren im Brandbezirk. Die Anlage half bereits, optisch einwandfreie, aber doch schadhafte Schlauchexemplare aus dem Verkehr zu ziehen. Eine hochwertige Atemschutzwerkstatt, Trockenraum, Werkstatt, Kleinteilelager, ein Schrank für die Bambiniwehr und sogar ein Trophäenschrank komplettieren die Ausstattung. Auch die Kleiderkammer aller 16 Wehren findet sich hier. Als Schlüssel dienen Transponderchips, die sich individuell programmieren lassen. Auch an den Bauhof, der nebenan entstehen soll, ist bereits gedacht. Die Pelletsheizung der Wehr kann den Bauhof mitversorgen. Der Elan der Feuerwehrler ist indes ungebrochen. Sie bauen gerade eine mobile Küche.