Ingolstadt
Profis für die Pulverl-Kreuzung

Der Bezirksausschuss Münchener Straße hofft auf Vorschläge von Verkehrsexperten

24.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:54 Uhr

Kommt was? Auf der Kreuzung am Pulverl stehen sich die Linksabbieger gegenüber (Bildmitte). Wer nach Norden unterwegs ist, dem ist dadurch die Sicht auf den Gegenverkehr in der abknickenden Münchener Straße versperrt. Immer wieder kommt es deswegen zu gefährlichen Situationen. Mit Hilfe eines Experten will der BZA die Situation entschärfen. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die Mitglieder des Bezirksausschusses Münchener Straße (BZA) haben derzeit einen engen Terminplan. Eine Woche nach der Bürgerversammlung kamen sie am Dienstag schon zu ihrer nächsten Sitzung zusammen.

Zur Sprache kamen bei dem Treffen nochmals einige Punkte, die bereits bei der Bürgerversammlung diskutiert worden waren. Etwa ein Fußgängerüberweg an der Kreuzung der Faust- und der Gustav-Adolf-Straße. Der BZA wünscht sich dort einen Zebrastreifen, um vor allem den Schülern des Schulzentrums Südwest auf ihrem Schulweg eine gefahrlose Querung der Fauststraße zu ermöglichen. Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle hatte bei der Bürgerversammlung erklärt, warum ein Zebrastreifen an dieser Stelle nicht möglich ist. Der BZA beschloss jetzt am Dienstag, die Stadt noch einmal alternative Plätze für einen Zebrastreifen prüfen zu lassen.

Ein Dauerbrenner ist auch die Situation an der Kreuzung Münchener Straße / Bahnhofstraße. Wer mit dem Auto stadteinwärts unterwegs ist und links Richtung Pulverl abbiegen will, kann den Gegenverkehr manchmal nur schwer einschätzen. Da die Münchener Straße an dieser Stelle einen Knick macht, verdecken entgegenkommende Autos, die in die Bahnhofstraße abbiegen, den Blick nach vorne. So mancher Autofahrer zögert deswegen, nachfolgende Autos müssen warten. Wer sich doch traut und trotz schlechter Sicht abbiegt, wird schnell vom Gegenverkehr überrascht. Martin Dick, der Vorsitzende des BZA, hat bei einem 20-minütigen Ortstermin „zwei, drei gefährliche Situationen“ beobachtet, berichtete er dem BZA.

Vorschläge, die Stelle zu entschärfen gibt es schon länger. Unter anderem wurde bereits die Taktung der Ampeln an der Kreuzung verändert. Unter Umständen könnte auch ein zusätzlicher Linksabbiegerpfeil Erleichterung schaffen. Schnell wurde klar, dass ein Kompromiss zwischen Verkehrsfluss und Sicherheit gefunden werden muss. Nach einiger Diskussion beschlossen die Mitglieder des BZA, einen Verkehrsexperten der Stadt zurate zu ziehen. Mit ihm wollen sie die Situation an der stark befahrenen Kreuzung diskutieren. Dick wird jetzt ein Treffen mit einem Vertreter der Stadt arrangieren.

Dass es auch an Kreuzungen ohne Ampeln Kummer geben kann, beweist eine Unterschriftenaktion in der Ostermairstraße. Die Anwohner fordern eine Induktionsampel, um sicher auf die Münchener Straße zu gelangen. Bei den Mitgliedern des BZA löste das ein geteiltes Echo aus. Man könne den Verkehrsfluss auf der wichtigen Nord-Süd-Achse nicht durch eine weitere Ampel behindern, fanden die einen. Außerdem könnten Autofahrer nach einem kleinen Umweg auch über die Pulverlkreuzung oder die Apianstraße auf die Münchener Straße gelangen. Genau diese Kreuzungen würden durch eine zusätzliche Ampel entlastet, argumentierten die anderen. Der Gesprächsstoff dürfte den BZA-Mitgliedern beim Treffen mit dem Verkehrsexperten wohl nicht so schnell ausgehen.