Ehekirchen - Im vergangenen Jahr hat sich die Gemeinde Ehekirchen über die rückläufige Schuldenentwicklung gefreut - heuer sieht das anders aus: Im Haushalt für 2021 ist eine Kreditaufnahme von 1,6 Millionen Euro vorgesehen.
Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt in diesem Jahr bei 884,62 Euro. Sie soll bis 2024 auf 570,73 gesenkt werden. Das wäre dann sogar niedriger als der letzte Tiefstand in 2020 mit 577,86 Euro.
Die Ehekirchener Kläranlage ist einer der Punkte, warum die Kreditaufnahme von 1,6 Millionen Euro notwendig ist, sie kann in diesem Jahr noch nicht komplett abgerechnet werden. Außerdem stehen der Anschluss der Ortsteile sowie weitere Kanalbaumaßnahmen an. Im aktuellen Haushalt sind noch immer 1,75 Millionen Euro für die Kläranlage enthalten, für die Abwasserbeseitigung in den nordöstlichen Ortsteilen werden 130000 Euro veranschlagt. Für die Kanalsanierungen sind 520000 Euro eingeplant. Dagegen sind die Einnahmen bei den Kanalbenutzungsgebühren mit 475000 Euro deutlich höher veranschlagt (Vorjahr: 250000 Euro).
Die Brückensanierung am Allerbach und am Dinkelshausener Arrondierungsgraben ist abgeschlossen, hier steht die Rechnung von 600000 Euro noch aus. Auch die Personalkosten sorgen für höhere Ausgaben von 204370 Euro. Darin enthalten sind mögliche Erhöhungen nach dem Tarifrecht und Personalaufstockungen.
Zudem verschlechtern Lücken bei den Einnahmen die Lage. Die Gemeinde erhält im Haushaltsjahr 2021 Schlüsselzuweisungen in Höhe von 780700 Euro. Das sind 203080 Euro weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig müssen die positiv geschätzten Gewerbesteuereinnahmen, eine der wichtigsten Einnahmequellen, die aufgrund der Neuansiedlungen im Gewerbegebiet höher ausfallen, vorsichtig betrachtet werden. Es wurden 1,1 Millionen Euro veranschlagt, 200000 Euro mehr als im Vorjahr. Allerdings seien die Ansätze immer mit einem Schätzungsrisiko behaftet.
So ergibt sich letztlich der Verwaltungshaushalt mit 6,8 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt mit 5,4 Millionen Euro. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf gut 12,2 Millionen Euro. Zum Jahresende ergibt sich voraussichtlich ein Schuldenstand von 3,4 Millionen Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Haushalt ohne Einwände zu.
hbu
