Neuburg
Preisgekrönte Absolventen kämpfen um Lehrstellen

25.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

Insgesamt 34 Abschlussschüler von Berufsschule und Berufsfachschule erhielten für ihre Leistungen im Zeugnis Preise. Schulleiter Fritz Füßl (2.v.l.) und sein Stellvertreter Berthold Staab (2.v.r.) überreichten die Auszeichnungen. - Foto: lm

Neuburg (lm) Acht Mal eine glatte 1,0 – für Schulleiter Fritz Füßl die schönste Bestätigung für das duale Ausbildungssystem in Partnerschaft von privater Wirtschaft und staatlicher Berufsschule.

504 seiner Zöglinge aus dem Schulzentrum an der Monheimer Straße erhielten dort am Freitag ihre Zeugnisse, die Besten von ihnen als Auszeichnung auch den Staatspreis, die Allerbesten noch ein Geldpräsent dazu. Ihnen allen wünschte Füßl jetzt "vor allem Arbeit." Schließlich lebe man nicht in einem Scharaffenland, vor allem aber bedeute Arbeit auch Erfüllung und Anerkennung und – hoffentlich möglichst oft – "ein unbeschreiblich gutes Gefühl." Wie wichtig dieser Wunsch ist, hat durchaus auch diesen konkreten Hintergrund: Selbst staatspreiswürdige Leistungen bedeuten längst nicht automatisch, jetzt von seinem Lehrbetrieb übernommen zu werden.

 
Oberstudiendirektor Fritz Füßl ließ seine Gedanken etwas nach Irland schweifen, harte, steinige Böden und satte, grüne Wiesen wechselten sich ab. Und eingedenk des vielen irischen Regens wünschte er den Absolventen viele Regenbogen auch, die sich nur einstellten, wenn in die letzten Regentropfen sich zugleich schon die ersten Sonnenstrahlen mengten.

Schülersprecherin Nicole Jäkel zitierte derweil Bertolt Brecht: Wer kämpft, könne auch verlieren, doch wer nicht kämpft, habe schon verloren. Das gern bei solchen Feiern zitierte lebenslange Lernen – für die ersten hat es schon begonnen: Justament am Tag der Zeugnisübergabe legten 20 Sicherheits-Fachkräfte ihre Zusatzprüfung vor der Kammer für Datenschutz und Datensicherheit ab. Dass zur Kinderpflege auch feine musische Befähigung gehört, wusste Musikpädagoge Hans Löffler mit seinen Schülerinnen der 10a wirkungsvoll zur Geltung zu bringen.

Ein breites berufliches Ausbildungs-Spektrum an Neuburgs Berufsschule fand damit seinen Abschluss, im einzelnen für 44 Kraftfahrzeugmechatroniker, 38 Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, 20 Modenäherinnen und 14 Modeschneiderinnen, 39 Bankkaufleute, 20 Hauswirtschafterinnen, 39 Industrie-, 76 Büro- und 54 Kaufleute im Einzelhandel, 46 Fachkräfte und 22 Servicekräfte für Schutz und Sicherheit. Dazu kamen die 45 Hauswirtschafterinnen und 47 Kinderpflegerinnen von den entsprechenden, im gleichen Komplex untergebrachten Berufsfachschulen. Insgesamt 14mal wurde dabei in diesem Schuljahr der Staatspreis vergeben, 20 Absolventen erhielten einen Buchpreis.

Für sie alle hieß es, räumlich etwas zusammenzurücken. Angelegt ursprünglich für 800 Schüler, hat sich deren Zahl zwischenzeitlich verdoppelt - für Schulleiter Fritz Füßl denkbar neue Ansatzpunkte auch, die von Landrats-Vize Alois Rauscher bekundete gute Verbundenheit des Kreises mit dem Berufsbildungszentrums-Standort Neuburg weiterhin auch tatkräftig zu befördern.