Pfaffenhofen
Preise für Neubauwohnungen steigen seit zehn Jahren

Grundstücksmarktbericht liegt vor: Wiederverkaufswert für Wohnungen leicht rückläufig - Einzelhäuser sind gefragt

13.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:59 Uhr
Präsentieren den Grundstücksmarktbericht: Benjamin Wolf von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und Kreisbaumeister Gunther F.-L. Hasse. −Foto: Landratsamt

Pfaffenhofen - Steigende Grundstücks- und Immobilienpreise gehören im Landkreis Pfaffenhofen seit Jahren zum Alltag. Der Grundstücksmarktbericht, der alle zwei Jahre herausgegeben wird, gibt allen Interessierten einen statistischen Überblick über die Verkäufe und informiert über die aktuelle Preisentwicklung im Landkreis.

 

Zum dritten Mal veröffentlicht der Gutachterausschuss für Grundstückswerte des Landkreises diesen Bericht. Anknüpfend an die in den Jahren 2016 und 2017 erschienenen Veröffentlichungen gibt dieser einen Überblick über die Immobilienverkäufe der Jahre 2018 und 2019, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes. "Da er teilweise auf früheres Datenmaterial zurückgreift, werden in manchen Bereichen Vorjahresvergleiche ermöglicht und Trends veranschaulicht. Der Marktbericht bietet eine wertvolle Orientierungs- und Entscheidungshilfe und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Transparenz am Grundstücksmarkt", erklärt der Vorsitzende des Ausschusses, Kreisbaumeister Gunther F.-L. Hasse.

Der Schwerpunkt des aktuellen Berichtes liegt aufgrund der Marktsituation erneut bei den unbebauten Grundstücken, auf dem Wohn- und Gewerbebauland und bei den bebauten Grundstücken auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Daneben wird der Bereich des Wohnungs- und Teileigentums dargestellt und analysiert.

Die Auswertungen basieren auf den beurkundeten Verkäufen im Zeitraum von Anfang 2018 bis Ende 2019. "Gesammelt, anonymisiert erfasst und statistisch ausgewertet", so Hasse. Auf der einen Seite stehen weniger Beurkundungen und ein sinkender Flächenumsatz, auf der anderen Seite erreicht der Geldumsatz im Jahr 2019 das höchste bisher gemessene Niveau. Wie in den Jahren zuvor, war baureifes Wohnland am gefragtesten. Bei den gewerblichen und landwirtschaftlichen Flächen setzt sich zwar insgesamt ein leichter Anstieg des Preisniveaus fort - allerdings unterschiedlich stark.

Bei den bebauten Grundstücken bilden freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser die größte Sparte - gefolgt von Reihenhäusern und Doppelhaushälften. Die Zahlen steigen in diesem Bereich allgemein - sowohl beim Geldumsatz als auch bei der Zahl der beurkundeten Verträge. Im Mittel steigen im Landkreis die Kaufpreise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser seit über sechs Jahren - und zwar sowohl im Wiederverkauf als auch im Bereich Neubau an. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein Einfamilienhaus lag im Jahr 2019 bei rund 550000 Euro im Neubau und bei rund 530000 Euro im Wiederverkauf.

Im dritten vom Gutachterausschuss untersuchten Teilmarkt, den Verkäufen von Wohnungs- und Teileigentum, zeigt der gesamte Geldumsatz in den Jahren 2018 und 2019 zunächst eine widersprüchliche Entwicklung: 2018 ging es allgemein nach unten. "2019 hingegen zeichnete sich wieder ein Anstieg des Geldumsatzes ab", so Hasse weiter. Oder übersetzt: Es wurden zwar wiederum weniger Wohnungen verkauft, die Preise stiegen aber wieder. Das Fazit: Bezogen auf einen Quadratmeter Wohnfläche verzeichnet der Landkreis sowohl bei Wohnungen im Neubau, als auch bei Objekten im Wiederverkauf seit über zehn Jahren steigende Durchschnittspreise.

Bei den wiederverkauften Wohnungseinheiten erreicht das durchschnittliche Preisniveau jedoch 2018 mit rund 3400 Euro pro Quadratmeter einen etwas höheren Wert als ein Jahr später, als es nur noch 3310 Euro pro Quadratmeter waren. Der mittlere Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen lag 2018 bei etwa 4370 Euro, ein Jahr später hingegen bei 4470 Euro.

Neben einer Darstellung der Marktsituation und der allgemeinen Entwicklung sowie einer Wiedergabe durchschnittlich bezahlter Wohn- oder Nutzflächenpreise informiert der Bericht auch über die vom Gutachterausschuss ermittelten, sonstigen zur Wertermittlung erforderlichen Daten. Hierzu gehören Indexreihen, Vergleichsfaktoren, Sachwertfaktoren und Liegenschaftszinssätze. Der Marktbericht kann jedoch keine gutachterliche Verkehrswertermittlung im Einzelfall ersetzen. Der Bericht kann bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für 40 Euro in gedruckter Form erworben werden und ist ausschließlich im Ganzen erhältlich. Auf der Internetseite des Landkreises kann er online vorbestellt werden.

PK