Ingolstadt
Polizei zieht Pistolero aus dem Verkehr

07.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Ingolstadt/Freinhausen (PK) Der Beifahrer eines auf der B 13 fahrenden Audis hat am Samstag eine Pistole gezückt und damit auf die zwei Insassinnen eines anderen Pkw gezielt. Die jungen Frauen ließen sich allerdings keineswegs durch die Waffe einschüchtern, sondern fuhren dem Unbekannten hinterher - bis die Polizei die Verfolgungsjagd schließlich bei Freinhausen beendete und die Schreckschusswaffe beschlagnahmte.

Die beiden Frauen, 22 und 19 Jahre alt, waren laut Polizeibericht im Ingolstädter Süden auf der B 13 stadtauswärts unterwegs, als sie wegen einer Baustelle im Reißverschlussverfahren auf die linke Spur wechseln wollten. Da ein anderer Autofahrer sie nicht einscheren ließ, hupte die Fahrerin - und blickte plötzlich in den Pistolenlauf.

Die jungen Frauen nahmen daraufhin die Verfolgung auf, setzten einen Notruf ab und blieben in telefonischem Kontakt mit der Polizeieinsatzzentrale. Während der weiteren Verfolgung legte der Audi-Fahrer auf der B 13 in Höhe von Reichertshofen plötzlich eine Vollbremsung hin, um die Verfolgerinnen auszubremsen. Erst in Freinhausen hielten beide Fahrzeuge schließlich an. Aus dem Fluchtwagen stiegen drei junge Männer und umkreisten das andere Auto. Der 19-jährige Fahrer aus Roding bedrohte die beiden Verfolgerinnen - diesmal aber nur mit Worten - ehe er sich plötzlich drei Polizeistreifen gegenübersah, die aus Pfaffenhofen und Geisenfeld angerückt waren.

Die Beamten fanden die Schreckschusspistole mit sechs Schuss Pfefferreizgaspatronen im Magazin im Handschuhfach des Audis. Die Waffe gehörte dem Beifahrer und wurde sofort beschlagnahmt. Dass der 23-Jährige aus Titting einen kleinen Waffenschein vorweisen konnte und die Pistole legal besaß, half ihm herzlich wenig. Laut Polizei müssen er und der Fahrer nun mit Anzeigen wegen Bedrohung bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt rechnen. Den Fahrer erwartet außerdem eine Anzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr.