Ingolstadt
Polizei fasst mutmaßliche Betrügerinnen

Die beiden Rumäninnen sollen zu einer bayernweit agierenden Bande gehören

05.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:36 Uhr

Ingolstadt (DK) Gut ein halbes Jahr nachdem eine 73-jährige Manchingerin in der Ingolstädter Innenstadt Opfer eines Trickbetrugs geworden ist, hat die Polizei zwei Tatverdächtige gefasst.

Wie seinerzeit berichtet, war der Frau in der Fußgängerzone ein Exemplar der Obdachlosenzeitschrift "Street-Worker" angeboten worden. Als sie ihren Geldbeutel öffnete, um die Zeitschrift zu bezahlen, sind ihr offenbar 130 Euro aus der Geldbörse gestohlen worden. Das allerdings stellte sie erst eine viertel Stunde später fest, als sie in einem Geschäft bezahlen wollte. Die angebliche Verkäuferin der Zeitschrift war da schon über alle Berge.

Bei ihren Ermittlungen stellte die Polizei einen Zusammenhang mit mehreren anderen, ganz ähnlichen Betrügereien fest, die in den vergangenen Jahren in verschiedenen Orten in ganz Bayern begangen worden sind. "Insgesamt konnten über 440 Fälle zusammengeführt werden", berichtet die Polizeiinspektion Ingolstadt. Schon im vergangenen Jahr gerieten schließlich zwei Frauen im Alter von 24 und 31 Jahren in den Fokus der Ermittlungen. "Beide Frauen sind rumänische Staatsbürgerinnen und verfügen in Deutschland über keinen festen Wohnsitz", heißt es im Polizeibericht. "Erste Ermittlungsverfahren gegen die Täterinnen werden derzeit überregional vor den Amtsgerichten verhandelt. "

In diesem Zusammenhang hofft die Ingolstädter Polizei auf Informationen zu einem möglichen Mittäter der beiden verdächtigten Frauen. Der Unbekannte soll mit einem Auto am Volksfestplatz auf die mutmaßlichen Betrügerinnen gewartet haben. Da nicht auszuschließen sei, dass die Gruppe weiterhin auch in Ingolstadt Trickdiebstähle begeht, sucht die Polizei nochmals Zeugen der Tat vom 9. August vergangenen Jahres. Auch Personen, die von den Täterinnen angesprochen wurden, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0841) 93432222 zu melden.

Grundsätzlich rät die Polizei, in ähnlichen Situationen "äußerst achtsam zu sein und auf Kaufangebote der Obdachlosenzeitschrift ,Street-Worker' nicht einzugehen". Manchmal werde auch eine Spende sowie eine Unterschrift für Obdachlose verlangt. "In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um osteuropäische Tätergruppierungen, welche den Opfern durch Wechseltrickbetrüge Bargeld entwenden", warnt die Polizei.

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