Burgheim
Politiker ebnen Weg für Sonnenstrom

Marktgemeinderat schafft planerische Voraussetzungen für Solarpark II bei Burgheim – aber auf 30 Jahre befristet

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
Energieprojekt in spe: Auf dieser Fläche bei Straß soll der Burgheimer Solarpark II entstehen, jetzt hat der Marktgemeinderat die Planungen eingeleitet. −Foto: Janda

Burgheim (DK) Es geht voran mit dem Solarpark II in Burgheim. Am Dienstagabend hat der Marktgemeinderat einstimmig die planerischen Voraussetzungen für das Energieprojekt zwischen der Kerngemeinde und dem Ortsteil Straß in die Wege geleitet. Allerdings gilt dafür eine Befristung auf 30 Jahre.

Auf rund einem Hektar Fläche soll der Solarpark in Zukunft umweltfreundlich Energie erzeugen. Darauf hatte sich der Burgheimer Marktgemeinderat bereits vor zwei Monaten verständigt. Jetzt folgte nach der grundsätzlichen Zustimmung der erste Schritt, um auch das Projekt der Ingolstädter Firma Anumar auch planerisch zu ermöglichen – nämlich mit einer Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Ausweisung eines Bebauungsplans für den Solarpark II. Beide Verfahren brachten die Markgemeinderäte am Dienstagabend einstimmig auf den Weg. Dabei bedienten sie sich einer rechtlichen Möglichkeit, die das politische Gremium in Burgheim bisher noch nie angewandt hat. Denn die beiden bauleitplanerischen Instrumente sind nach dem Willen der Gemeinderäte befristet gültig – und zwar 30 Jahre. „Das ist zwar nicht gewöhnlich, aber rechtlich sehr wohl möglich“, erklärte Bürgermeister Michael Böhm (CSU). Der Vorteil: Nach dem Rückbau der Anlagen in drei Jahrzehnten entfällt eine Aufhebung der Planänderung beziehungsweise des Bebauungsplanes.

Wie berichtet, will das Ingolstädter Unternehmen auf dem landwirtschaftlichen Gelände zwischen Burgheim und Straß rund 750 000 Euro investieren. Die Leistung der Anlage soll 750 Kilowatt umfassen, die CO2-Einsparung wird laut den Planern bei rund 600 Tonnen pro Jahr liegen. Zuletzt hatten die Verantwortlichen auch eine Beteiligung der Bevölkerung in Aussicht gestellt, womöglich mit der in Schrobenhausen ansässigen Bürgerenergiegenossenschaft.

Noch etwas Diskussionsbedarf gibt es wohl bei der geplanten Einziehung von zwei Feldwegen in Burgheim und in Straß. Dabei handelt es sich rein rechtlich um die Auflösung der Strecken als öffentliche Routen; bei beiden fällt Böhm zufolge durch die Schaffung der Baugebiete am Vohbach in Burgheim und Schlossbreite in Straß die verkehrliche Bedeutung weg. Aus diesem Grund sollen die Feldwege auch verschwinden – sowohl rechtlich als auch tatsächlich. Doch das kommt einigen Bürgern gar nicht recht, wie zu erfahren war. Zwei Gemeinderäte enthielten sich außerdem bei den Abstimmungen, die ihre Heimatorte betrafen. Helmut Meier (FW) ist als Anlieger in Burgheim betroffen, Carmen Schneider (CSU) wohnt beim fraglichen Weg bei Straß.

Noch offen ist unterdessen, wie viele Bürgerversammlungen Rathauschef Böhm im November absolvieren wird. Nachdem die bevorstehende Kanalsanierung demnächst vor allem Leidling betreffen wird, erscheint es sinnvoll, eine der Versammlungen dort abzuhalten. Einziger Haken: In Leidling waren Böhm und seine Gemeinderäte erst im vergangenen Jahr. Aus diesem Grund steht neben einer zusätzlichen Infoveranstaltung für den Ortsteil auch eine Aufstockung der Bürgerversammlungen zur Debatte. Für die übrigen Termine sind Böhm zufolge Wengen und eventuell Dezenacker im Gespräch, dazu kommt – so wie jedes Jahr – eine Versammlung im Kernort Burgheim.

Keinen Diskussionsbedarf sah das Gremium bei den Bauanträgen – auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage am Breitle in Illdorf sowie auf Umbau eines Wohnhauses mit Ausbau des Dachgeschosses und Anbau eines Wintergartens in der Johann-Strauß-Straße in Burgheim. Ebenfalls einstimmig fiel die Entscheidung, Carmen Schneider zur Schulweghelferbeauftragten der Marktgemeinde zu ernennen. Die Tätigkeit, welche die Gemeinderätin bisher bereits ausübte, erledigt sie nun mit offiziellem Auftrag.

Dem Hauptthema der rund dreistündigen Sitzung hatten sich die Mitglieder des Gremiums unterdessen hinter verschlossenen Türen gewidmet. Dabei gab es einen umfangreichen Vortrag zum anstehenden Umbau des Kanalsystems. Die Öffentlichkeit soll Böhm zufolge nach der Sommerpause Infos bekommen.