Das
Pohjanpalo: Vier Tore in 40 Minuten

11.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Das neue Bayer-Sturmjuwel Joel Pohjanpalo hasst romantische Komödien, er bevorzugt James-Bond-Filme. Aber sein Einstand in dieser Saison in der Bundesliga glich einem Schmalzstreifen, viel Kitsch inbegriffen.

Von Bayer vor drei Jahren verpflichtet, dann an den VfR Aalen und Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, eigentlich ohne Perspektive beim Werksklub. "Wir haben schon überlegt, ihn nochmals auszuleihen", berichtete Sportchef Rudi Völler. Doch dann verletzte sich Angreifer Stefan Kießling, im Trainingslager in Zell am See in Österreich durfte der Finne vorspielen und überzeugte Trainer Roger Schmidt.

Fortan gehört der Strafraumstürmer, der morgen sein 22. Lebensjahr vollendet, zum Bayer-Kader. Nach seinem Treffer zum Auftakt in Mönchengladbach (1:2) ließ Pohjanpalo, der zuletzt in der zweiten Liga bei der Fortuna nicht sonderlich auffiel und in 1300 Minuten nur zwei Tore erzielte, am Samstag gegen den Hamburger SV (3:1) einen Hattrick innerhalb von 15 Minuten (79., 90.+1, 90.+4) folgen. "Das war der größte Moment in meiner Karriere", berichtete der Mann aus dem hohen Norden auf Englisch und fügte flachsend hinzu: "I had a good finish." Abgezockt und voller Selbstvertrauen knackte er die HSV-Abwehr. Seit Ulf Kirsten vor 19 Jahren war keinem Bayer-Kicker mehr ein Hattrick in der Bundesliga gelungen. Ansprüche auf einen Platz in der Bayer-Anfangsformation meldete Pohjanpalo nicht an, denn für die vier Treffer in zwei Spielen benötigte er nicht einmal 40 Minuten. Rekordverdächtig! Die Rolle als Joker scheint ihm derzeit wie auf den Leib geschneidert zu sein. ‹Œsid/Foto: dpa