Zuchering
Platz für 12 000 Hühner

Markante Baustelle Im Süden von Ingolstadt entsteht derzeit ein großer Bio-Legehennenstall

24.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Der künftige Eierproduzent Stefan Froschmeir auf der Baustelle bei Zuchering. Hier entsteht eine Legehennenhaltung mit höchsten Bio-Standards. Neugierige seien jetzt schon daran interessiert, was hier geschieht, sagt er. - Foto: Brandl

Zuchering (DK) Inmitten von Feldern und Äckern entsteht derzeit zwischen Zuchering und Karlskron, direkt an der Stadtgrenze von Ingolstadt zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, ein markantes Betongebäude. Was man dem Rohbau noch nicht ansieht: Hier werden ab Herbst 12 000 Hennen Bio-Eier legen.

Gebaut wird seit Februar, und die ersten sichtbaren Konturen verraten schon von Weitem, dass der Komplex, der hier auf Privatgrund Form annimmt, einiges an Kapazität bereithält, ist er einmal fertig. Das zieht natürlich auch die Aufmerksamkeit von Nachbarn und Spaziergängern auf sich, die sich die Baustelle ansehen. Gut, wenn dann gerade Stefan Froschmeir vor Ort ist. Der 23-jährige Ingolstädter ist sozusagen der Bauherr und gibt gerne Auskunft über die Baumaßnahme. Um sie auch einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, hat ihn der DK dort besucht. Froschmeir baut vier große Ställe, in denen ab Oktober jeweils 3000 Legehennen Bio-Eier produzieren werden. Hinzu kommen ein Freigelände und ein Wintergarten für die Tiere, eine Getreidehalle sowie längerfristig die gesamte Hofstelle der Froschmeirs. So erzählt es der Familienspross.

Gleichzeitig steht das Bauvorhaben für einen Generationenwechsel bei der Familie, die einen der letzten landwirtschaftlichen Betriebe im Stadtgebiet betreibt. Sohn Stefan, Master der Agrarwissenschaften, wird die Nebenerwerbslandwirtschaft in der Sambergerstraße, die bisher vorwiegend auf Ackerbau ausgerichtet war, von seinen Eltern Franz und Christine übernehmen. Das nimmt er zum Anlass für die Neuausrichtung, wobei er besonders auf Nachhaltigkeit achtet. Schließlich sei der Naturland-Hof seit 2005 einer von aktuell 90 langjährig ökologisch wirtschaftenden Bio-Regio-Betrieben im Betriebsnetz Bayern, sagt er. "Für mich war immer wichtig: Wenn ich viel Geld in die Hand nehme, dann muss ich das Ergebnis vertreten können. Deshalb zählt nicht nur der Profit, sondern auch, dass der Verbraucher das Produkt akzeptiert." Mit "viel Geld" meint der Junglandwirt eine Investition im oberen Bereich für den vorliegenden Standard, der sich unter anderem durch den hochwertigen Betonbau und mehr als ausreichend Platz für die Tiere im Wintergarten auszeichnet. "Pro Henne umgerechnet 150 Euro", sagt er.

Für Bayern sei der Stall mit 12 000 Hennen durchaus groß. In Deutschland gebe es aber auch Anlagen mit 40 000 Hennen, weiß Froschmeir. Was den Vertrieb der Produkte angeht, setzt er einerseits auf Hofvermarktung. Zudem werden die Eier auch im Einzelhandel und hier auch in der Region zu finden sein. Für September plant Froschmeir einen Tag der offenen Tür. Dann können sich alle Interessierten einen Eindruck von der Bio-Legehennenhaltung machen.