Ingolstadt
Gut zu Fuß

Günther Maxien ist 67 Jahre alt und läuft so manchem Jungspund davon

24.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Marathon, Triathlon, Ironman: Günther Maxien ist 67 Jahre alt und fitter als so manch 20-Jähriger. Im Interview spricht der Ingolstädter Immobilienmakler über seine Sportbegeisterung, seine Motivation und die Erfahrung Ironman.

Herr Maxien, am Samstag steht der Ingolstädter Halbmarathon an - und Sie gehen mit Ihren 67 Jahren wieder an den Start.

Günther Maxien: Ja, natürlich. Der Halbmarathon in Ingolstadt ist neben dem Triathlon schon seit längerer Zeit fester Bestandteil meiner jährlichen Sportagenda. Seit rund 15 Jahren bin ich mit dabei. Nur in den Jahren 2002, 2004 und 2006 bin ich stattdessen den Marathon in München gelaufen.

 

Wie kam es denn dazu, dass Sie sogar beim Triathlon mitmachen?

Maxien: Ich bin mit Gerd Budy, dem Triathlon-Veranstalter, befreundet, er hat mich wohl inspiriert. An einem Faschingswochenende im Jahr 2010 war ich mit meiner Frau in Bad Kötzting. Da habe ich im Schwimmbad versucht, ob ich 1500 Meter schwimmen kann, und meine Frau saß mit der Stoppuhr am Beckenrand. Ich habe es geschafft und mir anschließend ein Fahrrad gekauft. Dann hat das Training begonnen und noch im selben Jahr habe ich das erste Mal die olympische Distanz beim Ingolstädter Triathlon absolviert. Seitdem nehme ich jedes Jahr am Ingolstädter Triathlon und dem Halbmarathon teil. Im Jahr 2011 bin ich sogar bei der Ironman-Distanz der Challenge Roth an den Start gegangen.

 

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch einen Marathon mit 42,2 Kilometern. Die Ironman-Distanz ist wahrscheinlich so ziemlich das Härteste, was man sich antun kann. Wie kam es dazu?

Maxien: Ich weiß es nicht. Früher hätte ich noch nicht mal annähernd daran gedacht, einen Ironman zu machen. Nicht annähernd! Die verrückte Idee hatte ich 2010: Bei der Nikolausverlosung habe ich doch tatsächlich noch einen Startplatz gewonnen. Von Dezember bis Ende Juni habe ich anhand eines speziellen Trainingsplans intensiv trainiert. Insbesondere das Umschalten vom Radfahren aufs Laufen macht vielen Leuten Probleme, weil es sehr unterschiedliche Bewegungen sind, daher muss man das oft trainieren. Diese Trainingsmethode nennt sich auch Koppeltraining.

 

Die Ironman-Distanz muss unglaublich hart gewesen sein.

Maxien: Ja, das war wirklich hart. Um 7.40 Uhr ging es los und um 22.19 Uhr bin ich ins Ziel eingelaufen. Das werde ich nie vergessen. Eine Woche nach dem Ironman habe ich dann noch am Triathlon in Ingolstadt teilgenommen.

 

Wie sind Sie überhaupt zum Laufen gekommen?

Maxien: Durch meine Frau! Sie hat sich 2002 in den Kopf gesetzt, beim Halbmarathon mitzulaufen, und da habe ich gesagt: Wenn du mitläufst, dann bin ich auch dabei. Seitdem bin ich dabei geblieben, weil es mir einfach Spaß macht und ich merke, dass es meinem Körper guttut. Wenn ich so richtig im Training bin, dann senke ich meinen Ruhepuls von knapp 60 auf unter 50.

 

Welche ist denn Ihre Hausstrecke?

Maxien: Ich wohne in der Nähe des Südfriedhofs. Von da laufe ich zuerst zur Staustufe und dann geht es einmal um den Baggersee herum. Das sind ungefähr zwölf Kilometer.

 

Wie lange möchten Sie noch so aktiv sein?

Maxien: So lange es mir Spaß macht und ich mich fit fühle. Aber ich möchte kein Fall für den Sani werden. Deswegen trainiere ich auch immer mit einem Pulsmesser. Ich muss mir nichts beweisen, mein höchster Anspruch ist es, gesund ins Ziel zu kommen. Es wäre natürlich toll, wenn ich noch mit 70 Jahren am Triathlon teilnehme. Dann lande ich mit Sicherheit auch auf dem ersten Platz, weil ich der Einzige in meiner Altersklasse bin.

Hausstrecke im Grünen: 

Von der Yorkstraße in der Nähe des Südfriedhofs läuft Günther Maxien zunächst durch Wohngebiete, bevor es die Donau entlang über die Staustufe und von dort rund um den Baggersee geht. Auf dem gleichen Weg läuft er auch zurück. Insgesamt ist seine Strecke zwölf Kilometer lang.

 

Das Interview führte

Alexander Stiehle.