Plattform für Perspektiven

15.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:39 Uhr

Ein Laden wird zum Campus: Das ganze Erdgeschoss der früheren Ganghoferschen Buchhandlung an der Donaustraße steht den Jugendlichen zur Verfügung. Sie sollen den Raum umgestalten. - Foto: Herbert

Ingolstadt (sic) Die Aufruf geht an alle Jugendlichen, ob Lehrlinge, Schüler oder Studenten: Ab 30. September können sie an der Seite von Künstlern, Architekten, Journalisten und Designern zehn Tage lang auf dem DK-Jugendcampus beim ehemaligen Ganghofer Ideen und Konzepte für ihre Heimatstadt entwickeln.

Man nennt sie auch die namenlose Generation: junge Leute zwischen elf und 20 Jahren. Das in der deutschen Publizistik ausgeprägte Bemühen, die Jugend eines jeden Jahrzehnts mit einem einzigen (und daher oft arg simplifizierenden) Attribut auszustatten, scheint bei all denen, die heute unter 20 sind, bisher fruchtlos verlaufen zu sein. Nach der skeptischen Generation der Fünfziger, der rebellischen der sechziger Jahre, der No-Future-Generation der Siebziger, der apokalyptischen der Achtziger und der Generation X der Neunziger (was auch immer das gewesen sein mag), rangieren die jungen Menschen dieses Jahrzehnts noch unspezifiziert zwischen Schlagworten wie Generation Praktikum, Generation Golf oder Generation Krise – Hedonismus und viel Selbstmitleid inklusive.

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Die Macher des DK-Jugendcampus, der im früheren Laden der Ganghoferschen Buchhandlung stattfindet, halten sich mit derlei Vereinfachung überhaupt nicht auf. Sie wollen sich selbst ein Bild von dieser Generation machen und laden deshalb 25 junge Ingolstädter ein, unter dem Leitmotiv "myPlace Ingolstadt" gemeinsam über den Alltag Jugendlicher in ihrer Stadt zu diskutieren. Sie möchten ferner das Medienverhalten dieser Generation erkunden und eine Plattform für Perspektiven bieten. "Der Campus ist sowohl ein lernender als auch ein handelnder Ort, an dem diskutiert, gebaut, Räume entwickelt und Ideen geschmiedet werden", so definiert das Campus-Team das Projekt.

Alle Ergebnisse werden fortlaufend in die Öffentlichkeit getragen. Die Teilnehmer sollen alle Register moderner Massenkommunikation ziehen.

Die Macher des Campus sind Profis in ihrem Genre: Heinrich Weid, Künstler und Designer, hat seit 2005 eine Professur an der Bergischen Universität Wuppertal. Klaus Overmeyer, ein preisgekrönter Landschaftsarchitekt, doziert ebenfalls in Wuppertal – als Gastprofessor. Die jungen Kommunikationsdesigner Steffen Schuhmann und Lea Sauer von der Berliner Kreativagentur anschlaege.de ergänzen das Team, assistiert von Philipp Schläger.

Alle fünf sind gespannt auf ergiebige Gespräche und Projekte mit jungen Ingolstädtern im Jugendcampus "myPlace".