Ingolstadt (DK) Die Pleitenserie geht weiter: Mit 3:4 (2:2, 1:1, 0:1) unterlag der ERC Ingolstadt nach Verlängerung gestern Nachmittag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Straubing Tigers. Für die Panther die sechste Niederlage in Folge.
Im Derby gegen die Niederbayern fehlte vor 4330 Zuschauern in der Saturn-Arena auf Ingolstädter Seite nach wie vor der verletzte Matt Higgins, außerdem musste Trainer Jamie Bartman auf den gesperrten John Tripp verzichten. Schwerer als erwartet erwies sich zudem die Verletzung von Björn Barta. Der ERC-Stürmer hat sich im Freitagspiel in Mannheim den Mittelfuß gebrochen. Dem Nationalspieler drohen sechs Wochen Pause.
Trotz der personellen Sorgen legten die Panther einen schwungvollen Start hin. Der zuletzt von Bartman wegen seiner Trainingsleistungen kritisierte Florian Keller verwerte eine Vorlage von Christoph Melischko zur Führung. Da waren 59 Sekunden gespielt. Der Tabellenzweite präsentierte sich nach zuletzt fünf Niederlagen bissig und bemüht. So scheiterten Melischko und Jason Holland in Überzahl an Tigers-Torhüter Mike Bales (4. Minute). Der ehemalige Ingolstädter im Gäste-Tor war auch zwei Minuten später Herr der Lage, als er einen Alleingang von Keller entschärfte.
Die bis dato harmlosen Gäste kamen nun immer besser in Fahrt. Begünstigt durch ein allzu nachlässiges Abwehrverhalten der Panther. Bestes Beispiel die Szene, die zum Ausgleich führte: Jakub Ficenec vermochte David Lundbohm nicht entscheidend zu stören, sodass der Straubinger Torjäger das 1:1 erzielte (8.). Keine 60 Sekunden später hätte Tobias Abstreiter die Tigers fast in Führung gebracht, doch der Gäste-Stürmer jagte nach einem Konter den Puck knapp am ERC-Tor vorbei. Erneut Lundbohm kam nach zehn Minuten frei vor Jimmy Waite zum Schuss, der Panther-Goalie reagierte famos. In der 19. Minute war dann auch Waite machtlos. Cam Severson nutzte eine abermalige Unachtsamkeit bei den Panthern zur nicht unverdienten Führung. Die rund 350 mitgereisten Fans der Niederbayern jubelten noch über den Führungstreffer, als der ERC zurück schlug. Daniel Tkaczuk gelang der Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war Cameron Mann schon längst in der Kabine. Bei einem Zweikampf hatte sich der Kanadier am Innenband verletzt. Nach einer ersten Diagnose fehlt er dem ERC zwei bis vier Wochen.
Peter Abstreiter tankte sich zu Beginn des zweiten Drittels gegen zwei Ingolstädter durch und schoss die Tigers abermals in Führung (23.). Die Freude währte allerdings wiederum nicht lange. Jason Holland brachte den ERC mit seinem zwölften Saisontreffer zurück ins Spiel (26.). Was folgte war eine zerfahrene und nur mäßig unterhaltsame Partie.
Frech der Liga-Neuling: Markus Jocher narrte die Panther-Abwehr mit einem Solo, scheiterte jedoch an Waite und dem Pfosten (51.).
Die Entscheidung fiel in der Verlängerung. 68 Sekunden waren gespielt, als Peter Capsarsson in Unterzahl das 4:3 gelang. Jubel beim Straubinger Anhang, Ratlosigkeit bei den Panther-Fans. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Schützlinge um Kapitän Glen Goodall in die Kabine. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben.
