Pietenfeld
"Pfiad di, Anni"

Beliebte Erzieherin der ersten Stunde tritt in den Ruhestand – Kindergarten Pietenfeld feiert Jubiläum

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

25 Jahre, seit der Gründung des Kindergartens, wirkte Anni Speth als Erzieherin in Pietenfeld. Jetzt geht sie in den Ruhestand. Kinder, die sie in diesem Vierteljahrhundert betreut hatte und immer noch betreut, überreichten ihr 25 rote Rosen. - Fotos: klk

Pietenfeld (EK) Im katholischen Kindergarten in Pietenfeld wurde nicht nur das 25-jährige Bestehen, sondern auch ein besonderer Abschied gefeiert. Die seit der Gründung dort tätige Erzieherin Anni Speth wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Neben den zahlreichen Eltern und Großeltern der Kinder feierten auch viele ehemalige Kindergartenkinder mit. Am Beginn der Feierlichkeiten stand ein Familiengottesdienst in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Michael mit Pfarrer Ulrich Ludwig Hildebrand. Hier stellten die Kindergartenkinder gemeinsam mit dem von Barbara Weber-Birzer geleiteten Kinderchor der Pfarrei das Musical „Das Herz eines Adlers“ nach einem Märchen von James Aggrey aus Ghana und mit Liedern von Kathi Stimmer-Salzeder dar.

So erzählten die Kinder die Geschichte eines Adlers, der von einem Bauern gefunden und als Huhn aufgezogen wurde. Erst mit dem hartnäckigen Einsatz eines Vogelkundlers wird dem Adler klar, wer er wirklich ist und welche ungeahnten Möglichkeiten in ihm stecken. Als der Adler dies dann nach einigen missglückten Versuchen erkennt, breitet er erstmals seine Flügel aus und erhebt sich in die Lüfte.

Die Fabel erinnerte die Gottesdienstbesucher daran, dass eine Begabung auch erhalten bleibt, wenn die äußeren Umstände gerade nicht förderlich sind. Eine Geschichte über die Schwierigkeiten einen eigenen Weg zu finden, aber auch Bestärkung zu erfahren, dass immer Möglichkeiten existieren und nur wahrgenommen werden müssen.

In seiner Predigt machte Pfarrer Hildebrand den Besuchern bewusst, dass der in katholischer Trägerschaft befindliche Kindergarten die religiöse Kindererziehung in den 25 Jahren seines Bestehens immer als seine Aufgabe gesehen habe. Dass die Kinder mit Jesus Christus in Berührung kommen, war für alle Erzieherinnen der Einrichtung immer ein wichtiges Anliegen und wurde mit der Beteiligung an kirchlichen Festen auch regelmäßig deutlich gemacht. Es sei wichtig den Kindern etwas zu bieten, denn nur so könne man Gemeinschaft erfahren, so der Pfarrer.

Zum Ende des Gottesdienstes hatten die Vorschulkinder mit dem Lied „Ich bin schon groß!“ ihren besonderen Auftritt. Sie erhielten von Pfarrer Hildebrand den Segen für den nun vor ihnen stehenden Lebensabschnitt als Schulkinder.

Im Anschluss luden die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat zu einem Sektempfang am Dorfplatz ein. Hierbei bedankte sich die Pfarrei St. Michael bei der zum Ende des Kindergartenjahres in den Ruhestand gehenden Erzieherin Anni Speth. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Weber-Birzer und Pfarrer Hildebrand sprachen Anni Speth für ihr Engagement Dank und Anerkennung aus. Besonders lobten sie ihre unkomplizierte Art und Zusammenarbeit, die auch bei den Kindern bleibende und positive Erinnerungen hinterlassen hat. Als besonderes Zeichen erhielt die scheidende Erzieherin aus den Händen von 25 ehemaligen und jetzigen Kindergartenkindern aus den Jahrgängen 1990 bis 2015 eine Rose überreicht.

Die Jubiläumsfeier am Nachmittag gestalteten die Kinder im Garten ihres Kindergartens an der Hauptstraße. Auch die Vorführung am Nachmittag stand ganz im Zeichen des Abschieds der Erzieherin Anni Speth. So erzählten die „Dinos“, die Vorschulkinder, die Geschichte „Anni und ihr Kindergarten“, in der sie so manch lustige Anekdote und Gegebenheit aus dem Wirken der Erzieherin in Erinnerung riefen. Unter anderem machten die Kinder hier deutlich, dass „ihrer Anni“ das bayerische Brauchtum und die bayerische Sprache immer sehr wichtig waren. So bleibt ihre Aussage „Bei uns in Bayern sogt ma ,Servus’ und ,Pfiad di’, ober ned tschüss!“ bei allen sicher immer in Erinnerung.

Als Dank für ihr besonderes, seelenruhiges und unerschütterliches Bemühen um die „neuen Kinder“, die jedes Jahr im September und Januar in den Kindergarten kamen, trugen ihr die jüngsten Kinder – die „Wiesel“ – ein Gedicht vor und überreichten ihr dazu ein selbst gebasteltes Bild.

Stellvertretend für alle dankte der Erzieherin, die im August in Ruhestand tritt, die Leiterin Angelika Baumann mit den Worten: „Anni, du bist ein einzigartiger Mensch und wirst in unserem Herzen und in unserem Kindergarten immer einen besonderen Platz haben.“ Als Zeichen dafür überreichte ihr die Leiterin eine Ehrenmedaille. Aus den Händen der Elternbeiratsvorsitzenden Julia Gronauer erhielt „die Anni“ ein Präsent für ihre zukünftigen Gartenprojekte.