Unterbernbach
Pfeifer steigt in den Holzbau ein

Die Firmengruppe mit Standort in Unterbernbach plant ein weiteres Standbein

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Hundert Unternehmer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg trafen sich bei der Firma Pfeifer in Unterbernbach zu ihrer Regionalversammlung. Zum Programm gehörte auch eine Führung durch das zwölf Hektar große Betriebsgelände, auf dem jährlich 720 000 Festmeter Holz verarbeitet werden. - Foto: Wolfgang Glas

Unterbernbach (oh) Die Pfeifer-Gruppe wird in den Holzbau einsteigen. Das gab Firmenchef Michael Pfeifer in Unterbernbach bekannt. Dort trafen sich Unternehmer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg zur Regionalversammlung der Industrie- und Handelskammer.

Pfeifer plant ein neues Werk in Mitteldeutschland. Dort sollen Holzbauelemente für Häuser und den Geschossbau gefertigt werden. Bisher schon liefert die Gruppe Produkte für den Ingenieursholzbau, etwa Konstruktionsvollholz, Massivholzplatten, Brettschichtholzelemente oder Schalungsträger. Sie kommen auch bei extravaganten Projekten zum Einsatz. Pfeifer-Produkte wurden dieses Jahr unter anderem beim Gletscherrestaurant in Sölln und für die Ausschalung einer U-Bahn in Kolumbien verwendet.

Den Standort Unterbernbach wird die Leistungserweiterung wohl nur mittelbar betreffen. Bei der Betriebsführung stellte die Unternehmensleitung das ehemalige Heggenstaller-Sägewerk als zentrale Produktionsstätte für Holzpellets und Palettenklötze vor. Jährlich 560 000 Kubikmeter Holz werden verarbeitet zu Schnittholz und Hobelware. Die Sägereste verpresst man zu Klötzen für Europaletten (280 000 Stück entstehen pro Arbeitsschicht) oder zu Heizpellets. Davon gehen per anno 150 000 Tonnen an den Großhandel und liefern rechnerisch Wärme für 30 000 Haushalte. Pfeifer in Unterbernbach liefert über sein Kraftwerk zudem 75 Millionen Kilowattstunden Biostrom ins Netz.

280 Mitarbeiter beschäftigt die in Imst ansässige Pfeifer-Gruppe in Unterbernbach, 1800 sind es an allen acht Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien. Man habe allerdings Mühe, Fach- und Nachwuchskräfte zu bekommen, erklärte Michael Pfeifer. Ein Problem, das an diesem Tag auch Thema der IHK-Regionalkonferenz war. Sämtliche anwesenden Firmenchefs bestätigten Personaldefizite. Bei der IHK-Konjunkturumfrage für den Herbst 2017 meldeten rund die Hälfte der 640 befragten schwäbischen Unternehmen, offene Stellen nicht besetzen zu können.