Personalsorgen des FCS riesengroß

09.08.2006 | Stand 03.12.2020, 7:38 Uhr

Griesbeckerzell (rks) Das Erreichen des Halbfinales im ostschwäbischen Totopokalwettbewerbs war für die Verantwortlichen des FC Schrobenhausen gestern nur Nebensache. "In personeller Hinsicht gehen wir zurzeit am Stock", so Coach Zoran Petrovic mit ernster Miene – trotz des lockeren 6:0-Triumphes beim A-Klassisten SC Griesbeckerzell.

Der 34-Jährige hat in der Tat Recht, vor dem samstägigen Bezirksliga-Heimmatch gegen den BC Rinnenthal muss es einem als FCS-Fan wirklich angst und bange werden: Christoph Merkle (Achillessehnenriss), Nadeem Shah (Rippenbruch), Jonathan Kreuzer (Bänderriss), Tobias Distl (Meniskusoperation), Zoran Petrovic (gesperrt), Marco Schreiber (private Gründe), Tobias Heikenwälder und Tobias Göbel (beide beruflich verhindert) fallen definitiv aus – acht Stammspieler also, die wohl jeder Fußballelf im ostschwäbischen Raum gut zu Gesicht stehen würden. Zu allem Überfluss mussten gestern Abend Martin Stanek (Adduktorenprobleme) und Sven Slupik (Fersenprellung) frühzeitig vom Platz. Ihr Einsatz am kommenden Wochenende ist zumindest sehr fraglich.

"Unter diesen Umständen wäre ich gegen den BC Rinnenthal bereits mit einem Remis vollkommen zufrieden", gibt Zoran Petrovic zu. Den Kantersieg in Griesbeckerzell möchte er natürlich nicht überbewerten, immerhin ging es nur gegen ein Team, das drei Klassen unter den Schrobenhausenern kickt. Eine für den FSC-Coach schöne Erkenntnis gab es gestern Abend aber durchaus: Sein Mittelfeldregisseur Deniz Samsa befindet sich weiterhin in einer absoluten Top-Verfassung! Allein schon das tolle Solo des kleinen Türken, das in der sechsten Minute zum 1:0 führte, war einen Großteil des Eintrittsgeldes wert.

Schade nur für die etwa 150 Zuschauer, dass die Schrobenhausener danach nicht konzentriert weiterkickten, sondern eine Vielzahl bester Chancen beinahe fahrlässig vergaben. So dauerte es bis zur 32. Minute, ehe der Bezirksligist erhöhte: Goalgetter Roland Baumgärtner schaffte es per Flugkopfball, die maßgenaue Flanke war natürlich von Deniz Samsa gekommen – 2:0.

Den heimischen Griesbeckerzellern muss trotzdem das Kompliment gemacht werden, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut mitspielten. So zischte eine tolle Volleyabnahme von Andre Högg aus 25 Metern Entfernung nur knapp am FCS-Kasten vorbei (21.), und Tobias Schlehhuber verpasste allein vor dem Tor stehend eine scharfe Hereingabe lediglich um wenige Zentimeter (37.). Über einen Gegentreffer hätte sich die Schrobenhausener in diesen Situationen nicht beschweren dürfen.

Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste kurzzeitig wieder Ernst, und prompt rappelte es gleich mehrmals im SCG-Gehäuse: Zunächst verwertete Roland Baumgärtner ein feines Zuspiel von Tomislav Mendes (48.), dann staubte Christian Geib nach einem zu kurz abgewehrten Schuss erfolgreich ab (54.), ehe Zoran Vidovic aus 20 Metern trocken zum 5:0 abzog. Den Schlusspunkt zum 6:0-Endstand setzte schließlich Christian Geib per Foulelfmeter (80.).

Einen Ehrentreffer für Griesbeckerzell, welcher gewiss nicht unverdient gewesen wäre, gab es freilich nicht mehr zu sehen: Einmal klärte der eingewechselte FCS-Keeper Alexander Henze bravorös gegen den frei vor ihm auftauchenden Philipp Uricchio (67.), dann hatte SCG-Routinier Manfred Mrohs Pech mit einem Innenpfostenschuss (84.).

Im Halbfinale um den ostschwäbischen Totopokal treffen die Schrobenhausener jetzt zu Hause auf den TSV Pöttmes (23. August, 18 Uhr). Im zweiten Vorschlussrundenmatch kommt es bereits am 17. August zum reizvollen Duell zwischen der DJK Langenmosen und dem BSV Berg im Gau (Anpfiff um 18.15 Uhr).