Mindorf (gr) Ein vielfältiges und kontrastreiches Programm hat das Nürnberger Celloduo beim Sommerkonzert am Sonntag in der Mindorfer Wehrkirche geboten. Zur Aufführung kamen Werke aus den vergangenen 300 Jahren der Musikgeschichte.
Das Nürnberger Celloduo bilden die Ärztin Johanna Eras und Rainer Bartke, Mitglied der Nürnberger Philharmoniker. Kennen gelernt haben sich die beiden vor mehr als 20 Jahren, als Eras bei Bartke Musikunterricht nahm. Daraus ist im Lauf der Jahre eine musikalische Zusammenarbeit erwachsen, die bis heute anhält.
Die beiden Cellisten harmonieren perfekt und meistern auch virtuose Passagen mit hoher Präzision. Das zeigten die beiden Musiker in Mindorf gleich zu Beginn in der Sonate für zwei Viloncelli G-Dur von Jean Barriere. Mandolinenhaft anmutende gezupfte Passagen verliehen dem Stück eine gewisse Leichtigkeit. Im Schlusssatz treten die beiden Instrumente in ein Zwiegespräch, das Thema wird jeweils an das andere Instrument übergeben.
In den Variationen über ein Thema aus „Don Giovanni“ von Justus Johann Friedrich Dotzauer zeigten Eras und Bartke, dass mit dem in etwas tieferen Tonlagen angesiedelten Cello die verschiedenen Stimmungen der Musik sehr gut zum Ausdruck gebracht werden können. So wurden harmonisch ruhige Abschnitte von lebhaft beschwingten Passagen abgelöst, aber auch Dramatik und Schwermut wurden in dem Stück transportiert.
Russisches Temperament kam in drei Duetten für zwei Violoncelli von Reinhold Gliere zum Ausdruck. Unter der Rubrik Unterhaltsames zum Ausklang präsentierten die beiden Musiker noch Stücke mit überraschenden Arrangements. Insgesamt wurde den Zuhörern ein schönes und abwechslungsreiches Programm von zwei hochkarätigen Cellisten geboten. Die Zuhörer waren begeistert.
