Kleinhohenried
Pegel für das Donaumoos

Zweckverband will Grundwasserstand bei Obermaxfeld und bei der Schorner Röste beobachten

06.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:19 Uhr
Nasses Moor: Die Wasserbewegungen im Donaumoos sollen mit mehreren Pegeln beobachtet werden. −Foto: Janda

Kleinhohenried (DK) Das Grundwasser im Donaumoos stellt die Fachwelt noch immer vor ein Rätsel.

Denn Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Niederschlag, Abfluss und Entwicklung im Untergrund gibt es kaum. Das soll sich jetzt mit mehreren Projekten ändern.

Dem Team des Donaumoos-Zweckverbands geht es dabei zunächst vor allem um den Bereich von Obermaxfeld. Im Detail ist dort geplant, einen bestmöglichen Abstand zwischen Grundwasserspiegel und Erdoberfläche zu erreichen. Davon sollen nicht nur die Landwirte bei der Bewirtschaftung profitieren. Positive Effekte erwarten sich die Fachleute auch in den Rückhalteräumen sowie in den Wiesenbrüter- und den Moorkörperschutzgebieten. Die Umsetzung wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr anlaufen, wie Experte Jan Rauschenberger den Mitgliedern der Verbandsversammlung erklärte.

Weil das Projekt Auswirkungen auf den Grundwasserpegel haben dürfte beziehungsweise sogar haben soll, ist neben der Beobachtung der Eingriffe auch eine Datenerhebung als Beweissicherung vorgesehen. Das soll über Grundwasserpegel im Erdreich erfolgen. Im Obermaxfelder Raum sind zehn solcher Geräte geplant, parallel dazu soll der Zweckverband bei der Schorner Röste 15 weitere Pegel installieren. Wie berichtet, ist in der Gegend bei Ehekirchen und Pöttmes eine Renaturierung angedacht. Die begleitenden Arbeitskreise hatten jedoch gefordert, den Grundwasserstand zu beobachten. Ein Wunsch, dem der Zweckverband nun nachkommen will.

Die Daten sollen allerdings nicht nur den hiesigen Verantwortlichen etwas bringen. Auch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt soll - sozusagen als Nebeneffekt - davon profitieren. Denn die Ingolstädter Behörde benötigt für das geplante Grundwassermodell im Donaumoos, das in den nächsten Monaten entstehen soll, ohnehin möglichst viel Informationsmaterial, sprich Messdaten. Dazu sind Rauschenberger zufolge etwa 20 weitere Pegel geplant. Deren Auslesung könnten die Mitarbeiter des Verbands aus seiner Sicht problemlos mit übernehmen, da sie für die eigenen Geräte ohnehin unterwegs sein müssen.

Als Anschaffungskosten sind derzeit rund 900 Euro pro Pegel eingeplant. Insgesamt würden für den Zweckverband dadurch etwa 22000 Euro anfallen. Allerdings erwarten Rauschenberger und Co. eine üppige Förderung, die über verschiedene Töpfe bei 70 bis 90 Prozent der Kosten liegen dürfte.

Der Plan, ausschließlich die etwas teureren Unterflurmodelle einzubauen, die nicht aus dem Erdreich herausragen, stieß in der Versammlung unterdessen nicht nur auf Zustimmung - weil diese Modell mitunter schwer zu finden sind. Paul Strixner, FW-Kreisrat und selbst Landwirt, sah darin aber kein Problem. "Dadurch schließen wir Beschädigungen aus, per GPS sind die Pegel leicht zu finden", sagte er. Das sah auch Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner so, der allerdings ein einfaches Vorgehen vorschlug. Wo die Landwirtschaft nicht tangiert ist, sind seinen Worten zufolge auch normale Pegel problemlos möglich. "Wir werden Einzelfallentscheidungen treffen", so Hafner.

Diesem Plan stimmte die Verbandsversammlung geschlossen zu. Gleichzeitig beschlossen die Mitglieder einstimmig, ein Angebot für das Setzen und Auslesen der Pegel des Wasserwirtschaftsamts abzugeben.

Aus der Versammlung

Die Verbandsversammlung des Donaumoos-Zweckverbands hat in ihrer jüngsten Sitzung die Jahresrechnung für 2018 besprochen.Diese schließt in den Einnahmen mit 1,53 Millionen Euro sowie in den Ausgaben geringfügig höher mit rund 1,535 Millionen Euro. Der Fehlbetrag beläuft sich damit auf insgesamt 4856 Euro. Ausschlaggebend dafür waren laut Geschäftsführer Michael Hafner vor allem die hohen offenen Forderungen zum Jaahreswechsel. Aus dem Naturschutzfonds, der Landschaftspflegeförderung und den Leader-Töpfen fehlten damals noch rund 160000 Euro, die mittlerweile eingegangen sind. Bemerkenswert war im Vorjahr auch der Erlös aus dem Verkauf von Wisenten, der mit 7286 Euro deutlich über dem Ansatz von 1000 Euro lag. Ein Geschäft seien die nach Rumänien und Russland abgegeben Tiere für den Verband zwar nicht, so Hafner. "Den Züchterpreis haben wir aber erlöst. "sja

Stefan Janda