Paunzhausen will Schulverbund beitreten

11.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:30 Uhr

Paunzhausen (gth) Als Gäste der jüngsten Gemeinderatssitzung in Paunzhausen sprachen Hildegard Pilster und Rektor Bernhard Kindler vom Schulverband Paunzhausen-Schweitenkirchen über den Beitritt zum geplanten neuen Schulverbund.

Rektor Kindler erläuterte zuerst die Vorgaben für den neuen Schultyp "Mittelschule": 300 Schüler müsse sie mindestens haben, besser wären 500 bis 600, mit drei Zweigen. Es reiche allerdings ein Standort mit einem M-Zug, damit alle beteiligten Schulen eines Schulverbundes vom verbesserten Status profitieren. Einen Schulverbund sieht der Rektor als klare Notlösung: Letztlich würde hierbei das Einsparen von Lehrerstellen durch vermehrte Busfahrten der Schüler ausgeglichen. Nach den Vorgaben des Kultusministerium wäre der Schulverband Paunzhausen-Schweitenkirchen mit nur noch 111 Hauptschülern niemals überlebensfähig, auch Reichertshausen mit 207 und Scheyern mit 166 Schülern können nur durch einen Zusammenschluss überleben. Wenn jetzt auch noch Pfaffenhofen – das für sich alleine langfristig ebenfalls gefährdet ist – mitmache, würde mit 885 Schülern eine tragfähige Basis für die Zukunft geschaffen. Profitieren würden laut Kindler auch die größeren Mitglieder: Bei einer Klassenmindeststärke von 15 Schülern könne man insgesamt mehr Lehrer anfordern, die dann wiederum allen beteiligten Schulen zugute kämen.
 

Wie wichtig eine solide Planung in die Zukunft ist, erläuterte Hildegard Pilster anhand des radikalen Schülerschwundes: Hatte der Schulverband Paunzhausen-Schweitenkirchen 2001 noch mehr als 600 Schüler in der Grund- und Hauptschule, sind es jetzt gerade mal 349. Früher seien drei bis vier Parallelklassen eingerichtet worden, heute schaffe man mit Mühe noch zwei erste Klassen, wobei die Hauptschule durch die Übertrittsquote von 63 Prozent zusätzlich geschwächt werde.

Kindler lobte insbesondere den Pfaffenhofener Schulamtsdirektor Vitus Schwärzer, der – während das Kultusministerium noch "durch Konzeptlosigkeit geglänzt" habe – vorgeprescht sei und durch seine zügigen Entscheidungen ermöglicht habe, dass der Schulverbund Pfaffenhofen mit den vier Mitgliedsschulen vermutlich bereits im Herbst 2010 starten könne.

Bürgermeister Hans Daniel lobte die hervorragende Zusammenarbeit aller beteiligter Bürgermeister und bedauerte dass auf der anderen Seite im Landkreis Freising noch "Totenstille" zum Thema herrsche. So fiel es den Gemeinderäten auch leicht, einstimmig den Beitritt zum geplanten neuen Schulverbund Pfaffenhofen Mitte zu beschließen.

Rektor Kindler schimpfte anschließend über die mangelhafte Bereitschaft der bayerischen Staatsregierung, in Bildung zu investieren. In Bayern würden sich sich 19,7 Schüler einen Lehrer teilen, in Südtirol gerade mal acht, dort gebe es also mehr als doppelt so viele Lehrer für jeden Schüler.