Neuburg
Paul Huber mit 87 gestorben

18.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

Neuburg (r) Er war ein Mann der Praxis, besonnen und humorvoll: Der Neuburger Handwerksmeister Paul Huber ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Nach einer Erkrankung war er wochenlang auf der Intensivstation gelegen, am Sonntag ist er eingeschlafen.

Nur wenige Neuburger haben soviele ehrenamtliche Funktionen auf sich genommen wie Paul Huber: Der gelernte Spenglermeister saß 30 Jahre lang im Stadtrat, teilweise auch im Kreistag, er war Kreishandwerksmeister und führte die Neuburger Feuerwehr 1964 bis 1974 als Kommandant. Seiner Feuerwehr blieb er lebenslang verbunden. Eine kleine Legende bildete sich um seine wagemutige Aktion, als er am 9. Dezember 1962 beim Brand der Schilchermühle eine Leiter drei Stockwerke hochkletterte und in die zerstörte Mühle einstieg, um Brandnester zu löschen.

Der überzeugte Parteifreie Paul Huber machte von 1966 bis 1996 aktiv im Stadtrat mit. Er gehörte zu den harten Kritikern der Gebietsreform und kämpfte vergeblich um den Erhalt der Kreisfreiheit von Neuburg. Höhepunkt war die Wahl zum 3. Bürgermeister Neuburgs. Sie folgte seiner bittersten Niederlage 1984, als er sich für den Bürgerblock anschickte, Nachfolger von Oberbürgermeister Theo Lauber (1914 - 1999) zu werden und verlor.

Die Stadt ehrte mit der Bürgermedaille einen Praktiker, der Bodenhaftung und Humor zu keiner Zeit verloren hatte. Den „Theoretikern“ und Rechtskundigen im Stadtrat hatte er oft unmissverständlich die Meinung gesagt. Er pflegte seine Stammtische im Neuwirt und Hennenwirt und genoss in seiner Heimatstadt einen untadeligen Ruf. Paul Huber wird kommenden Donnerstag um 14 Uhr im Alten Friedhof beerdigt. Um 13 Uhr ist Trauergottesdienst in der Hl. Geist-Kirche.