Partnerschaft mit Gerstensaft

Neuburger Abordnung reist mit 2600 Litern Bier ins südfranzösische Sète

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr
Bieranstich in Sete −Foto: Klaus Babel

Neuburg/Sète (kpf) 16 Stunden Busfahrt, um Neuburger Bier zu trinken. Wer das macht? Eine 55-köpfige Delegation von der Donau, die am Wochenende in die südfranzösische Partnerstadt Sète reiste.

Das Fete de la Bière, das Sèter Bierfest, gehört für die Neuburger zum Pflichtprogramm. So machten sich auch dieses Jahr 55 Neuburger, einschließlich der Stadtkapelle, im Bus auf die 1200 Kilometer lange Reise in den Süden Frankreichs. Mit dabei war auch Braumeister Florian Linder von der Juliusbrauerei mit seiner Schankmannschaft, galt es doch 2600 Liter Neuburger Bier an Monsieur und Madame zu bringen. Das bayerische Nationalgetränk ist in Sète sehr beliebt. „Da gibt es Leute, die reisen über 100 Kilometer an, nur wegen des Bieres“, berichtet Stadtrat Klaus Babel (FW), der als offizieller Vertreter die Große Kreisstadt repräsentierte. Veranstalter des Festes ist der Freundschaftsverein Neuburg-Sète mit seiner Vorsitzenden Maryse Ostalrich an der Spitze.

Die Besucher aus Neuburg, darunter auch Mitarbeiter der Touristinfo, wurden nach ihrer Ankunft mittags in Le Lazaret untergebracht, unweit des Strandabschnitts, den die Franzosen zu Ehren ihrer deutschen Partner Corniche de Neuburg benannt haben. Am Abend stand dann der erste Umzug durch die Stadt bevor, der von der Mole zum Rathaus führte und an dem auch ein Verein der Partnerstadt und mehrere Stadträte teilnahmen. Danach gab es unter Stabführung von Alexander Haninger ein Standkonzert der Neuburger Stadtkapelle vor dem Rathaus. Bürgermeister Francois Commeinhes betonte bei dem offiziellen Empfang die Freundschaft beider Städte, die eine Festung sei und bleibe. Das Stadtoberhaupt freute sich darüber, dass man immer wieder schön gemeinsam feiern könne. Auf Neuburger Seite dankte Stadtrat Klaus Babel für die Einladung zum Bierfest und die entgegengebrachte Gastfreundschaft der französischen Partner. Diese Partnerschaft gehe bereits ins 31. Jahr. Besuche seien immer wieder eine gute Gelegenheit, bekannte Gesichter zu sehen und gemeinsam schöne Stunden in den beiden Städten zu erleben. Beim Empfang mit dabei war auch der italienische Bürgermeister Luigi Carobene aus Cetara. Cetara ist eine weitere Partnerstadt der Südfranzosen.

Am Samstag wurde der Sèter Markthalle ein Besuch abgestattet. Dort werden Fische und Muscheln feilgeboten, und die Besucher nutzten die Gelegenheit, französische Spezialitäten zu genießen. Doch das Programm war dicht. Am Nachmittag stand der zweite Umzug an. Diesmal führte die Route vom Rathaus an die Avenue Victor Hugo, wo stellvertretender Bürgermeister Herve Merz mit zwei gekonnten Schlägen das erste Fass Juliusbier anzapfte. Braumeister Florian Linder hatte nicht nur ausreichend Gerstensaft im Gepäck, sondern auch Bierkrüge. Die waren mit der Mole von Sète und dem Innenhof des Neuburger Schlosses als Motiv bedruckt. Vorlage für das Schlossmotiv war eine Zeichnung des verstorbenen Sète-Freundes Raimund Kerner.

Die Krüge sind offensichtlich bei Sammlern begehrt. Musikalisch wurde das Bierfest, zu dem sich etwa 3000 Besucher einfanden, im Wechsel von der Neuburger Stadtkapelle und dem französischen Sänger Gilles Amiel begleitet. Auffallend stark war die Polizeipräsenz. „Alle Zugangsstraßen waren mit schweren Baustellenfahrzeugen blockiert und unser Bus musste auch quer auf der Straße als Hindernis geparkt werden“, berichtet Klaus Babel.

„Alle Zugangsstraßenwaren mit schwerenBaustellenfahrzeugenblockiert.“

Stadtrat Klaus Babel

 

Am Sonntag hatten die Gäste Gelegenheit, eine Verschnaufpause am Strand einzulegen, bevor sie abends in Richtung Neuburg aufbrachen.