Ingolstadt
Partner im Fackelschein

Ingolstädter Reservistenkameradschaft offiziell mit den Gebirgspionieren verbunden

23.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:10 Uhr

Feierlicher Appell im alten Festungsbau: Im Innenhof des Turms Triva hatten die 1. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 und eine größere Abordnung der Ingolstädter Reservistenkameradschaft gestern Abend bei Fackel- und Feuerschein Aufstellung genommen - Foto: Heimerl

Ingolstadt (DK) Seit Jahrzehnten sieht sich die Ingolstädter Reservistenkameradschaft als Bindeglied zwischen zivilem gesellschaftlichen Leben und aktiver Truppe. Seit gestern Abend hat die rührige Vereinigung nun auch eine offizielle Partnerschaft mit einem aktiven Truppenteil aus der Stadt.

Feuerschein und Salutschuss, Fahnenabordnungen und Hymnen im Turm Triva: Es war ein festlicher Rahmen, den sich die örtlichen Reservisten und die 1. Kompanie des Ingolstädter Gebirgspionierbataillons 8 für die Besiegelung ihrer Partnerschaft gegeben hatten. Ab 19 Uhr ging im alten Festungsbau, der heute das Bayerische Polizeimuseum beherbergt, ein feierlicher Appell über die Bühne, zu dem die Protagonisten geordnet Aufstellung genommen hatten. Eine Handvoll Zaungäste ließ sich das kleine Schauspiel im Klenzepark nicht entgehen.

Rund 200 Mitglieder zählt die Kameradschaft, deren Vorsitzender Rudolf Manhard gestern von „gegenseitiger Unterstützung und kameradschaftlichen Kontakten“ sprach, die aus der neuen Verbindung erwachsen sollen. Die früheren Soldaten, die ja teils – sofern sie noch jünger sind – auch immer wieder mal zu Übungen oder bei Katastropheneinsätzen bei der aktiven Truppe einrücken, würden bestimmt auch wertvolle Impulse und Erfahrungen aus dem Zivilleben in die Partnerschaft einbringen, versprach der Vorsitzende.

Gerade der Hochwassereinsatz der Bundeswehr an der Donau im vergangenen Jahr habe deutlich gemacht, wie wichtig gute Kontakte und Verständnis zwischen Aktiven und Reservisten sind, erklärte Oberstleutnant Holger Pöppe, stellvertretender Bataillonskommandeur der Gebirgspioniere, in seiner Ansprache. Seine 1. Kompanie, die unter der Führung von Major Jörg Schulz steht und unter anderem für Logistik- und Stabsaufgaben zuständig ist, gewinne in den Reservisten einen „starken Partner“, war er sich sicher. Die schnelle Zusammenarbeit funktioniere im Falle eines Falles ja auch nur, „wenn man sich kennt“, sagte Pöppe. Er beklagte, dass das Leben in den Kasernen seit Aussetzung der Wehrpflicht für die Öffentlichkeit „zunehmend zur Blackbox“ werde und sieht die Reservisten deshalb auch als Bindeglied zur Gesellschaft.

Bürgermeister Albert Wittmann lobte die vielfältigen Aktivitäten der Kameradschaft. Sie sei nicht nur immer wieder in der Stadt präsent, sondern ihre Mitglieder pflegten regelmäßig auch deutsche Soldatengräber auf Ruhestätten in ganz Europa. Die Anbahnung der neuen Partnerschaft hatte seitens der Reservisten deren Vorstandsmitglied Franz Fischer maßgeblich vorangebracht.