Schernfeld
Parallelwelten

Sie kommen sich auf dem Panoramaweg in die Quere: Mountainbiker und Wanderer

03.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:28 Uhr

Für Mountainbiker ist der Altmühltalpanoramaweg ein Paradies: Aber an bestimmten Stellen dürfen sie nicht fahren. Die Sperrungen ignorieren viele der Sportler allerdings. Wäre ein paralleler Bike-Trail eine Lösung, um die Natur an bestimmten Stellen zu schützen - Foto: Weber

Schernfeld (EK) Können Mountainbiker und Wanderer auf dem Altmühltal-Panoramaweg nebeneinander existieren? Oder braucht es eine Parallelstrecke für die Biker? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Mitglieder des Vereins Naturpark Altmühltal bei ihrer Versammlung.

Der idyllische Altmühltal-Panoramaweg ist nach wie vor sehr beliebt bei Wanderern – aber auch bei Mountainbikern. Bestimmte Strecken auf dem Panoramaweg sind für die allerdings gesperrt – beispielsweise FFH-Gebiet. Das scheint einige der Geländeradler nicht zu stören. Sie fahren trotzdem entlang der Route, die an einigen Stellen viel zu schmal für ein Nebeneinander von Fußgängern und Mountainbikern ist. So entstehen allerdings eigene Spuren (siehe Foto). Die Situation ist mittlerweile eskaliert, die Biker wollen sich offenbar nicht von der Route verweisen lassen, wie heftige Reaktionen in den sozialen Netzwerken zeigten. Und: Schilder, die auf diese Sperrungen hinweisen, sind herausgerissen, teilweise inklusive Fundament, wie Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein auf der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark Altmühltal berichtete.

Nun suchen verschiedene Gruppen zusammen eine Lösung, teilte Würflein mit. Wie die aussehen kann, darüber diskutierten die Mitglieder des Vereins bei ihrer gestrigen Versammlung im Waldgasthof Geländer in Schernfeld. Den Vorschlag, eine eigene Strecke – die parallel zum Panoramawanderweg verläuft – für die Mountainbikefahrer anzulegen, hielten viele für sinnlos. „Außer, wir schaffen es, diese parallele Strecke genauso attraktiv zu gestalten wie den Panoramaweg“, meinte Klaus Blümlhuber vom Tourismusverband Kelheim. Denn dass die Mountainbikefahrer dann nur noch den eigens ausgewiesenen Radweg nutzen und nicht mehr den attraktiven Panoramawanderweg, „das haben wir nicht im Griff“. Ausschließen könne man sie auf dem Panoramaweg ohnehin nur punktuell.

Altmannsteins Bürgermeister Norbert Hummel bewertete die Situation eher entspannt. „Wenn da mal einer mit dem Mountainbike auf dem Panoramaweg fährt, dann fährt er halt da.“ Probleme gebe es seiner Erfahrung nach nur an wenigen Stellen. „Meiner Meinung nach bräuchte es keine Verbotsschilder.“ Besser seien zusätzliche Angebote für die Biker. „Wir müssen uns Gedanken machen, einen Mountainbike-Trail zu schaffen“, schlug Robert Husterer, Bürgermeister von Wellheim, vor.

Bei einem gemeinsamen Termin von Gemeinden, Touristikern und den Unteren Naturschutzbehörden haben die Teilnehmer bereits Folgendes festgehalten: Die Gemeinden überprüfen noch einmal zusammen mit der Naturschutzbehörde die aktuell für Radler gesperrten Wege. Zusätzlich sollen bis Saisonbeginn überall dort Hinweisschilder stehen, wo Mountainbiker eine gesperrte Strecke erwarten müssen. Außerdem soll es ein Alternativangebot für die Mountainbiker entlang gesperrter Routen geben. Ein kompletter paralleler Mountainbike-Weg sei allerdings noch nicht angedacht. „Wir wollen erst einmal den Bedarf eruieren“, sagte Würflein, vor allem für bestimmte neuralgische Routen müsste der Naturpark sich eine Strategie überlegen. Aber er sieht auch die einzelnen Gemeinden in der Pflicht für die Biker was zu tun, denn viele seien Naherholer und keine Urlauber. Weiterer Bericht folgt.