Panther überzeugen erneut

12.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:21 Uhr

Eine Erlösung: Ingolstadts Coach Greg Thomson weiß nach dem zwischenzeitlichen 3:0, dass seinem Team heute fast nichts mehr passieren kann. - Foto: fishing4

Ingolstadt (DK) Der Knoten scheint geplatzt: Mit einem 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)-Sieg über die Grizzly Adams Wolfsburg hat der ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) seinen dritten Erfolg binnen zehn Tagen gefeiert.

Viel wurde im Vorfeld der Partie zwischen den Panthern und dem Tabellenneunten diskutiert und spekuliert. Ob denn die seit vier Spieltagen sieglosen Wolfsburger endlich wieder einen Erfolg verbuchen könnten, oder ob der ERC Ingolstadt den Aufwärtstrend der vergangenen Tage bestätigen würde.

Mit ungewöhnlichen Maßnahmen versuchten beide Trainer deshalb die Köpfe ihrer Spieler frei zu bekommen. Wolfsburgs Trainer Toni Krinner schickte seine Jungs kurzerhand auf die Bowlingbahn. Bei den Panthern sorgte eine Fitness-Einheit mit Kickbox-Weltmeister Jens Lintow für Abwechslung. Schließlich mussten die Ingolstädter gegen die stärkste Überzahlmannschaft der Liga besonders schlagfertig auftreten.

Um so überraschender war es, dass ausgerechnet der ERC Ingolstadt seine Überzahlsituationen nutzte: Bereits in der dritten Minute traf Scharfschütze Jakub Ficenec mit seinem 100. DEL-Tor zur Panther-Führung. Und es wurde noch besser. In der 18. Minute hatte Michael Waginger plötzlich freie Bahn, setzte zu einem kurzen Solo an und schlenzte die Scheibe an Daniar Dshunussow vorbei – 2:0. Beide Male waren die Ingolstädter in Überzahl, beide Male saß Wolfsburgs Arvids Rekis in der Kühlbox. Von den Gästen aus der VW-Stadt war bis dahin nichts zu sehen. Selbst während einer 1:08-minütigen 5:3-Überzahl wirkten die Grizzlys rat- und ideenlos. Wenn der Puck dann mal in Richtung Panther-Gehäuse kam, war Jimmy Waite zur Stelle.

Auch nach der ersten Pause stellten die Ingolstädter die kaltschnäuzigere Mannschaft. Die Panther hatten sich zum ersten Mal wieder im Wolfsburger Drittel aufgestellt, schon stand es 3:0. Yannic Seidenberg schnappte sich aus dem Gewühl heraus den Puck und brachte ihn im Wolfsburger Tor unter (26.). Auch beim vierten Treffer der Ingolstädter war der 24-Jährige zur Stelle und staubte mustergültig ab, nachdem Duncan Milroy noch am Wolfsburger Schlussmann Dshunussow gescheitert war (38.). Der wurde daraufhin von seinem Trainer erlöst und durch Oliver Jonas ersetzt.

Doch auch der musste im letzten Spielabschnitt hinter sich greifen. Thomas Greilinger hatte sich schön durch die Hintermannschaft der Gäste getankt, passte auf Bruno St. Jacques und dessen Schuss von der blauen Linie purzelte hinter dem Rücken von Jonas über die Linie (49.). Der sechste Sieg im sechsten Heimspiel gegen Wolfsburg war perfekt.

Die 2772 Zuschauer in der Saturn Arena feierten die Mannschaft mit stehenden Ovationen als den verdienten Sieger. Szenen, die man in Ingolstadt lange nicht mehr gesehen hatte. Selbst das zwischenzeitliche 1:3 und 2:5 durch Wolfsburgs Top-Scorer Justin Papineau (26.) und Jason Ulmer (52.) tat der Ingolstädter Freude keinen Abbruch. So können die Fans voller Erwartungen mit dem Sonderzug zum Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin fahren.