Panther trotzen Spitzenreiter Köln

2:3-Niederlage im Penaltyschießen

19.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:24 Uhr
Tim Hambly und Timo Pielmeier wehren sch gegen die Kölner Angriffe −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) 65 Minuten ein packendes Eishockey-Spiel und ein Penaltyschießen – die 3417 Zuschauer in der Saturn-Arena bekamen gestern Abend alles geboten. Nur den erhofften Sieg des ERC Ingolstadt nicht. Die Panther unterlagen den Kölner Haien mit 2:3.

Trotzdem zeigten die Gastgeber gegen den souveränen Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) über die ganze Spielzeit gesehen eine gute Leistung. „Ich bin zufrieden mit der Mannschaft, aber nicht mit dem Ergebnis“, meinte ERC-Trainer Niklas Sundblad. „Wir haben ab dem zweiten Drittel viel Druck gemacht, aber leider im Powerplay keine Lösung gefunden.“ Das sah auch Thomas Greilinger so, der mit seinem Penaltyschuss scheiterte, während Andreas Falk den abermals starken Panther-Goalie Timo Pielmeier überwand und den Haien den achten Auswärtssieg in Folge sicherte. „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Wenn wir so weiterspielen, fallen auch die Tore wieder“, sagte Greilinger.

Mit einem Schussfeuerwerk wollte Sundblad den Sieg gegen den souveränen Spitzenreiter erzwingen. „Wir müssen viel mehr Scheiben aufs Tor bringen“, monierte der Schwede schon länger und wird durch die Statistik bestätigt. Mit 575 Torschüssen wies der ERC vor der Partie gegen Köln den drittschlechtesten Wert der Liga auf. Zum Vergleich: Die Haie lagen auch hier mit 738 Versuchen in der DEL klar an der Spitze.

Zum Beweis nahmen die Gäste ERC-Goalie Pielmeier sofort unter Beschuss. Und hatten zudem schnell Erfolg, als Philip Riefers nach nur 1:51 Minuten einen Konter zum 0:1 abschloss. Wie schon beim 0:6 in Köln hatte sich die Panther-Defensive wieder überrumpeln lassen. Und zunächst ging es so weiter, weil Köln ein Powerplay bekam und Daniel Schmölz bei einem weiteren Break alleine vor Pielmeier auftauchte, dieser jedoch dieses Mal Sieger blieb (6.). Erst in der zehnten Minute tauchten die Ingolstädter gefährlich vor dem Kölner Tor auf. Dann jedoch gewaltig. Derek Hahn hatte nach einem Konter freie Bahn, brachte den Puck jedoch nicht an Haie-Schlussmann Youri Ziffzer vorbei und vergab den scheinbar sicheren Ausgleich.

Wenig später scheiterten Thomas Greilinger (11.) und erneut Hahn (12.), ehe dann doch der mittlerweile verdiente Ausgleich fiel. Jean-Francois Boucher überlief Kölns Verteidiger Andreas Holmqvist und schob die Scheibe Ziffzer durch die Beine (18.). Selbst eine Führung wäre in der schnellen und spannenden Partie noch vor der Pause möglich gewesen, doch nach Patrick Hagers überlegtem Zuspiel drosch Greilinger den Puck aus kurzer Distanz über das Tor, und auf der Gegenseite rettete Pielmeier abermals gegen Müller (20.).

Ein Powerplay verhalf den Rheinländern gleich zu Beginn des Mittelabschnitts zum 2:1. Philipp Gogulla fälschte einen Holmqvist-Schuss von der Blauen Linie unhaltbar ab (24.). Wieder mussten die Panther gegen die abwehrstärkste Mannschaft der Liga einem Rückstand hinterherlaufen und waren zusätzlich gehandicapt, als die Unparteiischen Benedikt Schopper wegen eines zweifelhaften Checks von hinten mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis schickten.

Gut für die Panther, dass bei Köln zunächst auch Gogulla auf der Strafbank saß und Hahn noch vor der beginnenden Unterzahlsituation den 2:2-Ausgleich erzielen konnte (30.). Danach verteidigten die Panther geschickt und kamen vor der Pause auch in der Offensive wieder stärker auf. Auch die Schussstatistik zeigte die zunehmende Ausgeglichenheit. 7:9 lautete sie im zweiten Abschnitt nach 7:13 in den ersten 20 Minuten.

Auch im letzten Drittel kämpften beide Teams unverdrossen weiter und wollten den Sieg. Die Panther konnten jedoch ihre Powerplay-Situationen nicht nutzen (46. und 58.). Auch einen kapitalen Fehlpass von Kölns Trainersohn Björn Krupp blieb folgenlos, weil Ziffzer Turnbulls Schuss mit der Fanghand parierte (51.). Selbst in Unterzahl hatten die Panther durch Hahn noch eine gute Breakchance (56.). Der offene Schlagabtausch in der Verlängerung brachte nur einen Pfostentreffer von Hagos und weiterhin keine Entscheidung. Erst der achte Penalty – zuvor hielt Pielmeier gegen Weiß und Robinson – führte zum unglücklichen Ende für die Panther.

ERC Ingolstadt: Pielmeier – Periard, Conboy; Schopper, Hambly; Ficenec, Köppchen, Dinger – Laliberte, Hahn, Turnbull; Gawlik, Hager Greilinger; Sabolic, Warg, Oblinger; Bouck, Barta, Boucher.


Kölner Haie: Ziffzer – Lüdemann, Holmqvist; Krupp, Ankert; Tjernqvist, Zerressen; Blankart – Robinson, Falk, Minard; Ohmann, Hagos, Riefers; Gogulla, Weiß, Müller; Schmölz, Ticar.


Tore: 0:1 Riefers (1:51), 1:1 Boucher (17:01) - Zuschauer: 3417 Schiedsrichter: Piechaczek/Oswald (Ottobrunn/Kaufbeuren).