Manching
Pannen und Verzögerungen

28.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Reparaturanfällige Start- und Landepiste: Die Nordbahn des Manchinger Militärflugplatzes trägt in diesem Sommer die volle Last des Flugbetriebs, ist diesem Dauerstress allerdings trotz einer millionenschweren Modernisierung nicht gewachsen. Immer wieder sind an heißen Tagen Kanten von Betonplatten der Deckschicht abgebrochen. - Foto: Schalles

Manching (DK) Als Rechnung mit einigen Unbekannten hat sich die Sanierung des Militärflugplatzes in Manching (Kreis Pfaffenhofen) erwiesen. Bei dem auf 28 Millionen Euro taxierten Projekt hat es bereits etliche Pannen und Verzögerungen gegeben.

Seit April wird die dreieinhalb Kilometer lange Südbahn der in heutiger Form inzwischen 50 Jahre alten Militäranlage komplett saniert. Deshalb muss der Erprobungsbetrieb der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 61 der Bundeswehr und des Rüstungskonzerns EADS sowie der Geschäftsfliegerverkehr der kleinen privaten Flugplatzgesellschaft IMA durchweg auf der kleineren Nordbahn abgewickelt werden.

Dort hat sich allerdings eine sogenannte Ertüchtigung für diesen Dauerbetrieb als unzureichend erwiesen: Seit den ersten heißen Tagen im Juni sind nach Informationen unserer Zeitung über 60 schadhafte Stellen an den Stoßkanten neuer Betonplatten aufgetreten, die offensichtlich den hohen Temperaturen dieses Sommers nicht gewachsen sind.

Reparaturarbeiten haben zur völligen Schließung des Platzes an zwei Wochenenden und für wiederholte Flugausfälle oder -verschiebungen an etlichen Werktagen gesorgt. Das zuständige staatliche Bauamt Ingolstadt räumt inzwischen Mängel bei der Oberflächensanierung der Nordbahn ein. Die ausführende Firma werde in Gewährleistung genommen, heißt es bei der Behörde.

Allerdings müssen sich die staatlichen Bauaufseher auch in Sachen Südbahn inzwischen rechtfertigen. Dort hat sich bei der laufenden Generalsanierung, die allein 18 Millionen Euro kosten soll, eine unzureichende Tragfähigkeit des Untergrundes für die geplante neue Betonbahn herausgestellt. Vor dem Start der Arbeiten hatte es zwar Probebohrungen gegeben, doch hätten sich erst bei Abriss der alten Bahn die tatsächlichen Bodenverhältnisse klären lassen, so ein Behördensprecher. Jetzt muss der Untergrund mit Kalkzement verdichtet werden. Die Arbeiten liegen inzwischen einige Wochen hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück.

Bei einem Krisengipfel aller beteiligten Stellen ist am Dienstag ein forcierter Sanierungsbetrieb auf der Südbahn vereinbart worden. So soll sichergestellt werden, dass die Piste noch planmäßig im Dezember wieder für den Flugbetrieb zur Verfügung steht.