Walting
Ortskerne und ältere Siedlungsgebiete bluten aus

15.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:03 Uhr

Für jahrelange Treue ausgezeichnet: Vorsitzender Roland Schermer (links) und Bezirksrat Reinhard Eichiner (2. von rechts) gratulierten Johann Peter (25 Jahre), Martin Gmelch (25), Peter Faut (40), Franz Lehmeyer (25), Maria Frauenknecht (40), Matthias Schneider (25), Johann Rößler (40) und Georg Jäger (25 Jahre). - Foto: shb

Walting (shb) Leider wurde es nichts mit dem Besuch des Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl bei der Jahresversammlung des CSU-Ortsverbandes Walting. Er musste wegen eines Pflichttermins kurzfristig absagen. Doch "die Reinhards helfen sich gegenseitig aus", und so sprang Bezirksrat Reinhard Eichiner als Gastredner ein.

Das war für Eichiner kein Problem; er plauderte über die Aufgaben und laufenden Projekte des Kreises, er griff die Themen Bildung, Krankenhäuser, Verkehrswege und Tourismus auf, informierte über die Umsetzung des seniorenpolitischen Konzeptes und nicht zuletzt über die Einrichtung einer koordinierten Kinderschutzstelle. Auf Bezirksebene erwartet Eichiner ein massives Kostenproblem. Allein in Oberbayern werden für soziale Zwecke eine Milliarde Euro ausgegeben. Und er sieht viele Bereiche, sei es in der Altenpflege, bei der offenen Behindertenarbeit, bei der Betreuung sozial Verwahrloster, in denen die finanzielle Belastung in Zukunft weiter steigen wird. Die einzige Lösung sieht er in der Beteiligung von Bund und Ländern an diesen Ausgaben.
 

Es blieb nicht das einzige Referat des Abends. Bürgermeister Hans Mayer bedauerte zunächst einen Rückgang: Die Einwohnerzahl der Gemeinde ist im vergangenen Jahr von 2318 auf 2316 gefallen. Neben der Situation an Schule und Kindergärten sprach er auch Themen für die Zukunft an. So werde im Gemeinderat darüber nachgedacht, in den kommenden Jahren ein kleineres Gewerbegebiet in Pfalzpaint zu erschließen. Wie es mit der Wohnbebauung dort weitergehe, sei dagegen noch offen. Nach wie vor ein Thema sei das Ausbluten der Ortskerne, dieses Phänomen setze sich mittlerweile bereits in die älteren Siedlungsgebiete fort, stellte Hans Mayer fest. Man müsse versuchen, die Leerstände wieder zu besiedeln – doch ein Patentrezept hatte auch der Bürgermeister nicht. Alles in allem sei die schuldenfreie Gemeinde gut gerüstet für künftige Aufgaben.

Bei den turnusmäßigen Neuwahlen gab es keine größeren Veränderungen. Kassier Hans Schödl kandidierte nicht mehr, die Kasse wird künftig von Stefan Baur aus Pfünz geführt. Der Vorsitz bleibt nach wie vor in den Händen von Roland Schermer, seine drei Stellvertreter sind Hans Hiemer, Josef Wittmann und Ludwig Leitner. Das Amt des Schriftführers obliegt weiterhin Martin Mack und als Beisitzer wurden Georg Jäger senior, Siegfried Biber, Konrad Vogl, Martin Lucke und Michael Mayer gewählt.

Die Delegierten für die Kreisvertreterversammlung heißen Siegfried Biber, Hans Schödl, Hans Mayer, Roland Schermer und Martin Mack. Deren Ersatz bilden Klaus Zecherle, Eduard Schöpfel, Maria Frauenknecht, Michael Mayer und Angelika Schermer.

Roland Schermer blickte auf das vergangene Jahr zurück. Besonders ging er auf den erstmals organisierten bayerische Europaabend mit der Europaabgeordneten Angelika Niebler und die Reise in die Toskana ein. Heuer möchte der Ortsverband wieder nach Berlin fahren, kündigte Schermer an. Die Mitgliederzahl beim Ortsverband ist rückläufig: Er zählt jetzt 76 Köpfe.