Ohrwürmer, Nostalgie und Liebeleien: Volkstheater lädt ins "Weiße Rössl" ein

29.01.2007 | Stand 03.12.2020, 7:06 Uhr

Neuburg (DK) Im Weißen Rössl am Wolfgangsee steht es bekanntlich vor der Tür: das Glück. Beim Neuburger Volkstheater stand zum Probenbeginn ein 42-köpfiges Ensemble, als Regisseur Oliver Vief die Tür für die erste Probe öffnete. Mit großer Disziplin probten die Schauspieler ein ganzes Wochenende lang. Es wurde an den Charakteren gearbeitet, an Sprache, Artikulation und Ausdruck und es wurden bereits die ersten Einzel- und Massenszenen geprobt.

Als das Orchester unter der Leitung von Nicola Kloss im Probenraum die ersten Melodien anstimmte und sowohl Solisten als auch der Chor die Ohrwürmer aus der Feder Ralph Benatzkys trällerten, war spätestens klar, dass der Komponist mit seinem Singspiel ein Meisterwerk der gute Laune machenden, gehobenen Unterhaltung geschaffen hat.

Komik, Nostalgie und Lebensfreude geben sich ein Stelldichein. Lieder wie "Zuschau’n kann i net", "Es muss was Wunderbares sein", "Die ganze Welt ist himmelblau" oder nicht zuletzt die schmissige Titelmelodie sind zu Evergreens geworden, die unter der Gesangsleitung von Schorsch Thaller jun. zu einem Arrangement vereint werden.

Und worum geht es in der Geschichte, die auf der Bühne zu sehen sein wird? – Alle sind zufrieden bei Sommer und Sonnenschein. Nur Zahlkellner Leopold (Hermann J. Vief) ist unglücklich verliebt in seine Chefin, die Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber (Luise Ilchmann). Doch es gibt keine Zeit für sentimentale Träumereien, denn es ist Hochsaison. Alle sind aus den Städten an den Wolfgangsee gekommen: der ewig nörgelnde Fabrikant Giesecke (Bernd Fürleger) mit seiner Tochter Ottilie (Anita Kerner), der immer wieder von der "Rössl"-Wirtin, aber weniger von Leopold gern gesehene Stammgast Dr. Siedler (Norbert Heine) und auch der sparsame Prof. Hinzelmann (Robert Griesbauer) mit Tochter Klärchen (Pauline Ettl). Zu allem Überfluss taucht auch noch Sigismund Sülzheimer (Eberhard G. Spieß) auf, der Sohn von Gieseckes größtem Geschäftskonkurrenten. Die "Rössl"-Wirtin hat alle Hände voll zu tun – mit den verwöhnten Gästen, dem Piccolo (Shabnam Chamani), dem kalbsäugigen Leopold und schließlich auch noch mit Seiner Majestät, dem Kaiser Franz Joseph II. (Fritz Müller), der just in ihrem Hause zu logieren wünscht.

Die Begeisterung, die bereits in diesen ersten Probentagen im Ensemble entstand, die wollen die Aktiven des Neuburger Volkstheaters auch bei den Zuschauern zu erzeugen versuchen, wenn sich am Ostersonntag, 8. April, der Vorhang zur Premiere heb t . Weitere Vorstellungen finden statt am 13., 14., 20., und 21. April, jeweils um 20 Uhr im Stadttheater Neuburg. Der Kartenvorverkauf beginnt am 20. Februar in der Tourist-Information und in der Stadtbücherei.