Geisenfeld
Ohne 180 Unterstützer geht die ILM den Bach runter

Neue Wählergruppe "Initiative Lebendiges Miteinander" gegründet – Listenaufstellung am 15. Januar

13.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:18 Uhr

Die beiden „Köpfe“ der neuen Wählergruppe: Manfred Meixensberger (rechts) und Sebastian Zimmermann - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) Die Initiative Lebendiges Miteinander, kurz ILM, ist gegründet. Im Rahmen eines Informationsabends mit über 30 Zuhörern gaben Manfred Meixensberger und Sebastian Zimmermann den Startschuss für eine weitere Gruppierung in der politischen Landschaft Geisenfelds.

Das Recht, Kandidaten für die Kommunalwahl zu benennen, haben in Bayern Parteien und sogenannte Wählergruppen. Letztere müssen auf kommunaler Ebene „nicht einmal eine Vereinsstruktur nachweisen“, wie Meixensberger wissen ließ. Deshalb gab es an diesem Abend auch keine Vorstandswahlen. Was allerdings Voraussetzung ist, sind mindestens 180 wahlberechtigte Unterstützer, die sich in eine im Rathaus demnächst aufliegende Liste eintragen müssen. Zeit diese Hürde zu nehmen, bleibt der ILM bis Anfang Februar.

Dass weit mehr interessierte Bürger zur Gründungsversammlung erschienen waren als erwartet, wertete Meixensberger schon als „ersten Erfolg“. Gut sehe es auch für die Kandidatenliste aus, über die am 15. Januar abgestimmt werden soll.

Sie wollen mit ihren Mitstreitern zur „Bereicherung des politischen Spektrums in Geisenfeld beitragen“, wie es Meixensberger, technischer Autor und bekannt als Vorstandsmitglied und Darsteller bei den Theaterfreunden sowie Aktivist der Bürgerinitiative MGL, formuliert. Ihm zur Seite steht Sebastian Zimmermann, ehemaliger Bauamtsleiter und Beamter in der Ruhephase der Altersteilzeit. Beide waren zunächst SPD-Mitglieder, Zimmermann hatte es bei seiner Kandidatur für die Genossen auf Anhieb in den Stadtrat gebracht. Nach dem parteiinternen Streit, der zur Gründung der Unabhängigen Sozialen Bürger führte, haben sich beide der USB um den aktuellen Bürgermeister Christian Staudter angeschlossen. An dessen Arbeit sei nichts auszusetzen – vor allem in Sachen Umgehungsstraße wollen sie dem Amtsinhaber den Rücken stärken, wie sie betonen.

Aber man habe eben auch eigene Ziele, die sich im Begriff des namensgebenden „Miteinander“ konzentrieren: die stärkere Zusammenführung von Ortsteilbürgern und Stadtbewohnern, damit „nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht“, die Förderung der Verständigung zwischen Alt und Jung, eine intensivere gesellschaftliche Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund. Im Sinne einer „lebendigen“ Gemeinschaft könnten von dem Potenzial unterschiedlicher Menschen „alle profitieren“, ist Meixensberger überzeugt.

Dabei wolle man sich, wie Zimmermann ergänzte, nicht als „Splittergruppe“ verstanden wissen, sondern „politisch mitmischen – parteiunabhängig und sachbezogen“. Das eigene Profil soll dabei nach der Aufstellungsversammlung in Zusammenarbeit mit den gewählten Kandidaten auf Anregung aus dem Publikum noch „geschärft“ werden.

Über die Frage einer Listenverbindung werde bei der Aufstellungsversammlung demokratisch abgestimmt, Fraktionsgemeinschaften stünden erst nach der Wahl zur Debatte, ließen die Organisatoren wissen und gaben als optimistische Zielmarke „zwei Sitze für die ILM“ aus. Ihren Wahlkampf muss diese aus Spenden finanzieren – Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben.