Beilngries
Ökologische Ausrichtung angemahnt

Beilngrieser Naturschützer blicken auf zahlreiche Aktivitäten zurück Momentan 209 Mitglieder

04.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Über den Star referierte Georg Dütsch. - Foto: Nusko

Beilngries (nur) Vor einer Vernachlässigung der ökologischen Ausrichtung in der Großgemeinde Beilngries hat Hubert Stockmeier, Vorsitzender der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz in Bayern, gewarnt. Er sprach bei deren Jahresversammlung.

Laut Stockmeier würden von einer intakten Landschaft in erster Linie die Einheimischen profitieren. Sie sei aber auch für den Tourismus unabdingbar. Die Natur mit ihrer "Vielfalt in Flora und Fauna" sei das besondere Kapital des Altmühltals. Dieses gelte es zu schützen und zu bewahren. Bei diesem Vorhaben, so Stockmeier, würden sich für den Bund Naturschutz (BN) jedoch "immer öfter schwierige Situationen" ergeben.

Dies gelte bei Maßnahmen der Stadt und von Ämtern, aber auch von Investoren und Privatpersonen. Aktuelle Brennpunkte sind dem Vorsitzenden zufolge die geplante Umgehungsstraße, die den Hochwasserabfluss beeinträchtigen werde, Baumaßnahmen wie derzeit am Gaisberg oder auch die Baustraße durch den Sulzpark. Diese Beispiele würden zeigen, dass "nicht alles, was Ämter genehmigen, auch dem Schutz von Umwelt und Natur dient", so Stockmeier.

Seiner Auffassung nach sei eine Kommune oder auch eine Region schlecht beraten, wenn sie zu sehr auf Tourismus und ökonomischen Erfolg setze. "Die Grundlage für einen erfolgreichen Tourismus ist eine positive ökologische Ausrichtung. Diesbezüglich war es in Beilngries schon einmal viel besser", ist sich der Sprecher des BN sicher. "Hoffen wir, dass in unserer Umwelt nicht allzu viele Wunden geschlagen werden, die zwar verheilen, aber Narben hinterlassen. Diese erinnern ihre Verursacher an deren Entscheidungen und bleiben für uns alle schmerzende Erinnerungen", so Stockmeier ebenfalls.

Mit einer umfassenden Laudatio erinnerte der Vorsitzende an das im vergangenen Jahr verstorbene Mitglied Jochen Hahn. Dieser habe dem BN seit 1982 angehört und sich ebenso vielfältig wie unermüdlich in dessen Arbeit eingebracht. "Wir haben mit ihm einen Naturfreund verloren, der die Schönheit der Natur nicht nur genossen, sondern sich aktiv und tatkräftig für deren Erhalt engagiert hat", sagte der Vorsitzende.

Seinen Angaben zufolge gehören der Ortsgruppe Beilngries des BN aktuell 209 Mitglieder an. Viele von ihnen, so Stockmeier, würden sich umfassender Aufgaben, vom Errichten eines Amphibienzauns bis hin zur Beweidung einer Streuobstwiese, annehmen. Wie umfassend die Aktivitäten beim Beilngrieser BN sind, wurde beim Rückblick auf das Jahr 2017 deutlich. Stockmeier zählte mehrere Vorträge auf, erinnerte an zahlreiche Arbeitseinsätze und auch an Aktionen, die den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe förderten.

Seinen Angaben zufolge sind auch in diesem Jahr wieder etliche Veranstaltungen geplant. Die Palette der Themen erstreckt sich vom Baumschnitt im Bereich der Streuobstwiese bis hin zu einem Vortrag mit dem Thema "Der Wolf kehrt zurück". Wie ebenfalls zu erfahren war, haben die Naturschützer aus der Altmühlstadt ein rund 4000 Quadratmeter großes Feld in der Nähe des Beilngrieser Gymnasiums gepachtet. Eine ehemalige Beilngrieserin, der das Gelände gehört, hat es dem BN kostenlos zur Verfügung gestellt. Dort soll eine Fülle von Blüten entstehen.

Außerdem kündigte Stockmeier an, er werde bei den kommenden Neuwahlen des Vorstands nicht mehr kandidieren. Deshalb sollten sich die Mitglieder frühzeitig darüber Gedanken machen, wer den Vorsitz übernehmen könne.