Ingolstadt
Nur noch schnell die Welt retten

An der WFI laden Studierende zu einer Nachhaltigkeitskonferenz ein

09.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:51 Uhr

Auch Thomas Schwaiger referierte: Der Vorstand der Ingolstädter Kommunalbetriebe sprach zum Thema Wasser - Foto: Strisch

Ingolstadt (vb) An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) findet dieses Wochenende eine Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit statt. Der studentische Verein DenkNachhaltig hat hierzu Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Religion eingeladen.

140 Studenten aller Fachrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum nehmen teil. Ins Zentrum der Tagung stellten die Organisatoren die Themen Wasser, Städte und Finanzen. Grund dafür ist laut DenkNachhaltig die „hohe Brisanz und der gesteigerten Grad an Handlungsbedarf“. Einer der Referenten war Thomas Schwaiger, der für die Ingolstädter Wasserversorgung zuständig ist. Den Auftakt gestern machte allerdings der Babynahrungsmittelhersteller Claus Hipp aus Pfaffenhofen.

„Ohne Wasser gibt es kein Leben“, begann Hipp seinen Vortrag. Schon die griechischen Philosophen hätten sich des Themas angenommen. „Panta rhei, alles ist im Fluss, wusste bereits Heraklit.“ Doch mit Philosophie hielt sich Hipp nicht lange auf. Schnell kam er zum eigentlichen Thema der Veranstaltung: „Wasser ist ein kostbares Gut, das es zu schützen gilt.“ Obwohl dem Unternehmer durchaus bewusst war, dass „jede genannte Zahl die Zuhörerschaft halbiert“, präsentierte er während seines Vortrags vor allem eins: Zahlen. Und die waren drastisch. „16 000 Liter Wasser kostet ein Kilo Rindfleisch in der Produktion. Ein Kilo Kaffee erfordert 21 000 Liter Wasser“, erläuterte er. Obwohl 70 Prozent der Erde von Wasser bedeckt sind, seien nur drei davon als Trinkwasser nutzbar. Denn der größte Teil der Wasservorkommen ist Salzwasser. Daraus trinkbares Wasser zu machen, ist mit hohen Energiekosten verbunden. „Wasser“, stellte er klar, „ist eine endliche Ressource. Irgendwann werden fossile Wasserquellen für immer versiegen.“

Größter Wasserverbraucher sei die Landwirtschaft, erklärte Hipp. Aber gerade da könne durchaus nachhaltig gewirtschaftet werden. Durch biologischen Anbau sei der Verbrauch deutlich reduzierbar. Er wurde deutlich: „Wir tragen eine große Verantwortung, selbst wenn wir in Deutschland noch genug Trinkwasser haben!“ Damit war er wieder beim Thema Nachhaltigkeit angelangt. Doch nicht nur darum geht es an der WFI. Wichtig ist auch der Dialog zwischen Studierenden und Unternehmen. „Eine Win-win-Situation“ nennt der Vizepräsident der KU, Ulrich Küsters, die Tagung. Die Studierenden könnten Kontakte mit Unternehmen knüpfen, diese wiederum seien dankbar für den Austausch.

Trotz aller Umweltgedanken kommt man an der WFI an wirtschaftlichen Aspekten nicht vorbei. Clemens Mahlmeister, Vorsitzender von DenkNachhaltig, formuliert das so: „Lasst uns Geld verdienen und dabei noch die Welt retten!“