Nur kein "Weiter so"

Kommentar

20.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:56 Uhr

Das achtjährige Gymnasium hat nie die Akzeptanz der Eltern und der meisten Schulleiter gefunden und ist daher gescheitert. Das hat auch die CSU inzwischen eingesehen und mit der Mittelstufe plus eine Kehrtwende eingeleitet. Dass Ministerpräsident Horst Seehofer und sein zuständiger Minister Ludwig Spaenle nun betonen, dass sie die Pilotphase noch etwas abwarten wollen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, ist logisch.

Sonst hätte man den Modellversuch auch kürzer ansetzen können.

Die Anmeldezahlen an den Modellschulen zeigen aber schon jetzt deutlich, dass die meisten Eltern ihre Kinder lieber ein Jahr länger aufs Gymnasium schicken, um den Schülern mehr Zeit zum Lernen zu geben.

Am Ende des Modells kann es daher kein "Weiter so" mit dem reinen G8 geben. Bildungsminister Spaenle betont immer wieder die Wahlfreiheit an den Schulen. Am Ende könnte also statt der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium eine bayernweite Mittelstufe plus stehen. Das Nebeneinander von zwei verschiedenen Zügen dürfte viele Schulen aber vor unlösbare Herausforderungen stellen. Personell und räumlich wird es vielerorts eng werden.