Weichering
"Nur gemeinsam sind wir stark"

Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen entlässt 14 Schüler aus dem Landkreis

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

14 frisch gebackene Staatlich geprüfte Landwirte stammen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen - Foto: Hammerl

Weichering (ahl) Insgesamt 39 Absolventen der Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen, darunter fünf Frauen, haben ihre Ausbildung zum Staatlich geprüften Landwirt bestanden. 14 stammen aus Neuburg-Schrobenhausen.

Die Gesellschaft schaue kritisch und immer genauer darauf, wie Nahrungsmittel erzeugt und mit der Umwelt umgegangen werde, legte Hauswirtschaftsdirektorin Else Greßmann vom Amt für Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt den Entlassschülern ans Herz, und forderte sie auf, sich den Fragen der Verbraucher zu stellen. Die erwarteten vom Landwirt, dass er seine Arbeit fachlich richtig und verantwortungsbewusst erledige. „Die Wahrnehmung der Landwirtschaft durch die Gesellschaft und das Verbraucherinteresse spielen heute eine viel größere Rolle als früher“, unterstrich Greßmann. Gleichzeitig sei der Einblick in die landwirtschaftliche Praxis für viele „leider sehr weit weg gerückt“. Landrat Anton Knapp aus Eichstätt meinte, die Absolventen hätten einen für die Gesellschaft sehr wichtigen Beruf gewählt und bat sie, nicht nur beruflich Verantwortung zu übernehmen, sondern auch ehrenamtlich in Gesellschaft und Politik, denn „auch da brauchen wir Menschen, die ihr Handwerk verstehen“. Als Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes mahnte Johannes Scharl, stellvertretender Kreisobmann aus Eichstätt, Solidarität untereinander an. Es sei in Zeiten schwieriger Marktsituation und gesellschaftlicher Herausforderungen besonders wichtig, zusammenzuhalten. „Nur gemeinsam sind wir stark“, sagte er. Es schade dem Berufsstand, wenn Biobauer und konventionell arbeitender Landwirt aufeinander einhackten. Es gelte, gemeinsam Lösungen zu finden. Eine humorvolle Rede hatte Joseph Amberger von der Staatlichen Berufsschule Pfaffenhofen mitgebracht. Allgemeines Blabla wollte er nicht von sich geben, Schimpfen über verpasste Chancen ebenfalls nicht, also lobte er das Verhalten seiner Schüler auf der Abschlussfahrt, philosophierte, was Bildung sei und kam zu dem Schluss, gebildete Menschen seien „dem Leben zugewandt“, besäßen Empathie, übten sich in Toleranz und Respekt. „Der Bildungsprozess hört nie auf, das ist das Schöne am Leben“, fand er, und seine Ex-Schüler seien „teilweise schon recht weit auf dem Weg zur persönlichen Bildung“.

Nach vier Tagen Theorie hätten sich alle immer sehr auf den Praxistag gefreut, erzählte Klassensprecherin Katharina Maier, „aber uns fiel auch auf, wie wichtig schulische Bildung in Verbindung mit Praxis ist“. Ihr Dank galt allen Berufsschullehrern, besonders Amberger, „der nicht nur Lehrer, sondern Bezugsperson war“ und die Klasse zu dem gemacht habe, was sie heute sei. „Als Gesellen seid ihr alle Profis, aber wer in der Champions League mitspielen will, der muss noch einen Schritt weitergehen“, warb Landwirtschaftsdirektor Josef Konrad für die Meisterschule in Pfaffenhofen und die Technikerschulen in Triesdof und Landsberg. Er empfahl, das geforderte Praxisjahr für ein Auslandspraktikum zu nutzen.