Wolnzach
Noch viele offene Fragen

Bauausschuss berät zu Fußweg an der Staatsstraße, Dorfheimsanierung und Neubau an der Blumenstraße

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Auf diesem Teilstück entlang der Staatsstraße gehen laut SPD-Rat Werner Hammerschmid auch immer wieder Kinder in Richtung Königsfeld. Das Anlegen eines Fußweges ist laut Bauausschuss aber nicht ohne Weiteres machbar. −Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (WZ) Ein Fußweg entlang einer Staatsstraße, eine langersehnte Gebäudesanierung mit Kompromissen und umsonst auf der Straße wartende Bürger: Zwei Stunden dauerte die jüngste Bauausschusssitzung, behandelt wurden dabei vielfältige Themen.

Sie warteten am Nelkenweg, aber die Bauausschussmitglieder kamen nicht. Fälschlicherweise sei zum ersten Ortstermin "Bebauungsplan Wolnzach Nord-Ost I" die Straße Nelkenweg als Treffpunkt veröffentlicht gewesen, so Bürgermeister Jens Machold im Sitzungssaal: "Das war ein Versehen von uns". Tatsächlich ging es aber gar nicht um einen geplanten Neubau am Nelkenweg - was nach Informationen unserer Zeitung schon Anwohner auf den Plan gerufen hatte - sondern um einen geplanten Neubau zwischen Kellerstraße und Blumenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen evangelischen Kirche. Dort hatte sich der Bauausschuss eingangs versammelt, besprach sich mit dem Bauwerber: Er möchte unterhalb seines bestehenden Mehrfamilienhauses ein zweites Haus mit zwei Wohneinheiten errichten. "Die Zufahrt kann aber nur von oben und nicht über die Kellerstraße erfolgen", so der Bürgermeister beim Ortstermin. Grund: Das Grün hinunter zur Kellerstraße müsse erhalten bleiben, auch dürfe man nicht riskieren, den Kurvenbereich zur Glandergasse hin mit parkenden Autos zugestellt zu bekommen. Der Bauwerber solle eine Planskizze für ein Haus mit der Größe Erdgeschoss plus Dachgeschoss einreichen, die Stellplätze sind nachzuweisen. Dringend empfahl der Ausschuss zudem, das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen. Der Bauausschuss stimmte dem zu.

Noch keine Entscheidung gibt es zum nächsten Ortstermin, der auf eine Anfrage von SPD-Fraktionschef Werner Hammerschmid zurückgeht: Er sei von Königsfelder Bürgern angesprochen worden, ob das Anlegen eines Fußweges entlang der Staatsstraße bis zum südlichen Ortsschild möglich sei. "Kinder gehen hier aus der Siedlung die Staatsstraße entlang", zeigte Hammerschmid. Das sei sehr gefährlich. Das Anlegen eines Fußweges allerdings werfe viele Fragen auf, so Bauamt und Rathauschef: Abstand zur Staatsstraße, Grunderwerb, Kosten, um nur einige Beispiele zu nennen. Das sei mit dem Staatlichen Bauamt zu klären, zuvor könne hier nichts entschieden werden. Entschieden ist dagegen schon so einiges zum Eschelbacher Dorfheim, wie Architekt Hans Koch und Bauingenieurin Steffi Maier abwechselnd erklärten. Hintergrund: 1981 wurde die ehemalige Schule zum Dorfheim umgebaut. Allerdings: "Der Raum oben war eigentlich als Gymnastikraum geplant und ist jetzt Versammlungsraum", so Koch. Die Brandschutzvorgaben müssten eingehalten werden - und das bedeute viel Arbeit am Dorfheim. Zum Beispiel müsse ein zweiter Rettungsweg nachgewiesen werden, was nur über eine Außentreppe möglich sei.

"Wir haben versucht, Kompromisse zu finden", so Maier. Beispielsweise könne durch die zusätzliche Außentreppe die alte Innentreppe erhalten bleiben , überhaupt habe man versucht, "so wenige bauliche Veränderungen wie nötig" anzusetzen. Trotzdem seien die Sanierungsmaßnahmen aufwendig, was die Planer nicht verhehlten: "Was mit dem Dach los ist, das sehen wir erst, wenn wir aufmachen", so Architekt Koch.

Einen Hinweis gab Werner Hammerschmid abschließend in seiner Funktion als Feuerwehrreferent, nachdem die dort ebenfalls untergebrachte Feuerwehrgarage ebenfalls aus Brandschutzgründen ein neues Tor bekommen soll: Man solle bedenken, dass ein gleich großes Tor eventuell in Zukunft zu klein sein könnte für ein neues Fahrzeug. Bürgermeister Jens Machold das auf: Die Planer sollten Zahlen ermitteln, was ein größeres Tor kosten würde. Machold: "Damit wir einen Vergleich haben."