Gerolsbach
Nichts wird's mit einer Vertragsverlängerung

FC Gerolsbach und Spielertrainer Marco Bläser trennen sich nach der Saison 2015/16 "als Freunde"

16.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Gestoppt: Die Zusammenarbeit von Spielertrainer Marco Bläser (hinten) und dem FC Gerolsbach dauert nur noch zwölf Punktspiele an, dann wird der Ex-Regionalligaakteur den Verein schon wieder verlassen. - Foto: H. Steurer

Gerolsbach (SZ) Was einst mit einem Paukenschlag begonnen hatte, endet nun in wenigen Monaten relativ unspektakulär: Marco Bläsers Vertrag als Spielertrainer des FC Gerolsbach wird zum Saisonende nicht verlängert, der ehemalige Regionalligakicker wird den Fußball-Kreisklassisten also nach nur zwölf Monaten wieder verlassen.

Nach einer äußerst erfolgreichen und auch von den Ergebnissen her sehr guten Vorbereitung gegen viele höherklassige Gegner war das Gerolsbacher Umfeld noch voll des Lobes über Bläser im vergangenen Sommer. Ja, das hiesige Fußballherz schlug zugegebenermaßen schon etwas höher beim Anblick des schnellen und taktisch sehr klugen Spielverhaltens mit und um den Neu-Coach herum. Aus der Regionalliga war er gekommen, Tore am Fließband waren von ihm zu erwarten. Sogar ein internes Motto "nur mitnand" wurde von der Mannschaft ausgerufen und voller Leidenschaft im gesamten Umfeld gelebt. Für manchen Außenstehenden ging es prompt nur mehr darum, mit wie vielen Punkten Abstand zum Rest der Liga der FCG die anstehende Kreisklassensaison abschließen würde - und somit in die Kreisliga aufsteigen.

Intern war man sich natürlich durchaus im Klaren darüber, dass es keineswegs ein glatter Durchmarsch werden würde. Zu erfahren sind die Gerolsbacher Macher um die Abteilungsleiter Herbert Krobath und Stefan Finkenzeller. Dennoch hatten sie Anfang der Saison in Gerolsbach den Mut bewiesen, dieses Experiment einzugehen, und hatten die einmalige Möglichkeit mit voller Überzeugung am Schopf gepackt, den im Dachauer Raum als "Fußballgott" gelobten Marco Bläser zu verpflichten.

Allerdings gab es nach der vielversprechenden Vorbereitung bereits zu Saisonbeginn die ersten sportlichen Enttäuschungen. Wer etwas genauer hinsah, konnte im Verlauf der Spielzeit und bei anhaltend ausbleibendem Erfolg sogar ein leichtes Drehen der allgemeinen Gerolsbacher Stimmung feststellen. Fans wurden unzufrieden, das Umfeld unruhiger. Und auch die Mannschaft hatte ein Gespür für die schwierigen Entwicklungen. Der FCG lernte Bläser als sehr akribisch abreitenden Spielertrainer kennen. Zudem sei er "ein sehr feiner Kerl", weiß Krobath. Und seine Torquote ist ja durchaus beeindruckend, sein Ehrgeiz ist enorm - und seinen Emotionen muss er wohl im Spiel freien Lauf lassen. "Das macht es für die eigene Mannschaft bei den gegnerischen Teams, den Fans und insgesamt auf dem Platz nicht immer einfach", stellt Krobath weiter fest. Vor allem nicht, wenn es nicht hundertprozentig rund läuft.

Aufgrund der derzeitigen sportlichen Situation haben Krobath und Bläser daher gemeinsam beschlossen, dass nach dieser Saison der auslaufende Vertrag nicht verlängert wird. "Wir gehen im besten Einvernehmen und sogar als Freunde auseinander, das ist mir sehr wichtig", möchte Krobath betonen.

Im Nachhinein werden wie immer Zweitgenossen dabei sein, die sagen: "Es kam, wie es kommen musste." Im FCG-Lager herrscht jedoch viel mehr die Meinung: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"! Während Bläsers sportliche Zukunft ab dem Sommer zum derzeitigen Punkt noch völlig offen ist, sind für Krobath die kommenden Wochen ganz klar vorgezeichnet: Spielertrainer für die Saison 2016/17 suchen, Kader schmieden. Oder anders formuliert: Mund abputzen und weitermachen.

Die restliche Kreisklassensaison 2015/16 hat man in Gerolsbach übrigens keinesfalls bereits abgeschlossen oder gar zu den Akten gelegt. Bläser und die Mannschaft werden alles dafür geben, um eine tolle Restrückrunde für den FCG zu spielen sowie die Mannschaft für die kommende Saison weiterzuentwickeln. Darüber hinaus gibt es ein weiteres Sprichwort: "Angeschlagene Boxer sind meistens die gefährlichsten." Zur Erinnerung: Aktuell liegen die Gerolsbacher auf Tabellenposition sechs in der Kreisklasse Aichach. Vielleicht geht's ja doch noch den einen oder anderen Rang nach oben.