Nichts mehr kleinreden

Kommentar

04.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:07 Uhr

An Deutschlands Grenzen geht die Angst vor einer Katastrophe um. Die Berichte über den Störfall im April 2014 im französischen Kernkraftwerk Fessenheim werfen ein Schlaglicht auf die Gefahren der nuklearen Stromerzeugung. Hier geht es um eine fast 40 Jahre alte Anlage, bei der die Techniker Mühe mit der Schnellabschaltung in einem Maße hatten, wie es laut Experten für Westeuropa bislang einmalig gewesen sein dürfte.

Ob nun Fessenheim, das belgische Tihange oder Temelin in Tschechien - Berichte über Pannen verunsichern die Bevölkerung erheblich. Auch wenn die Bundesregierung unseren Partnern in Europa den deutschen Weg mit Atomausstieg und Energiewende nicht aufzwingen kann: Es ist die Pflicht von Umweltministerin Barbara Hendricks, den Finger in die Wunde zu legen und auf Einhaltung aller Sicherheitsstandards zu pochen.

Schon versuchen die Behörden der Atomenergienation Frankreich, den Störfall von Fessenheim kleinzureden. Es ist an der Zeit, das Thema auf die europäische Agenda zu setzen, zusammen mit den Partnern die Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke auf den Prüfstand zu stellen und für kurze Meldewege bei Störfällen zu sorgen.