Zum selben Thema:Die Goachat-Trasse ist nur oberflächlich ein Verkehrsproblem.
Wie sich in der Debatte um das Für und Wider gegen die Goachat-Trasse zeigt, geht es um sehr viel mehr als um eine Straße.
1. Man führt das "Leiden" der Anwohner als Begründung dieser Planung an. Aber das Leiden haben wir alle, die Autofahrer, verursacht. Müssen wir in dem kleinen, überschaubaren Städtchen wirklich immer ein Auto benutzen? Ist es unzumutbar, von Mühlried aus das Auto stehen zu lassen, wenn man zum Markt will? Ist unsere Bequemlichkeit ein Grundrecht?
2. Tiere und Pflanzen haben nur wenige Verteidiger. Wenn eine ehemalige CSU-Stadträtin sagt: "Menschen sind mir wichtiger als Schmetterlinge", dann ist das im Einzelfall ganz richtig. Ich möchte kein Menschenleben gegen ein Schmetterlingsleben aufwiegen. Langfristig gesehen aber geht das Insektensterben (Artensterben) der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage voraus. Wann werden die Luft, das Wasser und die Erde als Lebensgrundlage für uns Menschen vergiftet und verschwunden sein? Es geht sehr langsam, aber unaufhaltsam, so scheint es.
3. Die finanzielle Seite kommt in der Diskussion meiner Meinung nach zu kurz. Wenn die Straße genehmigt wird, dann wird die Ostumfahrung für Mühlried ebenfalls genehmigt werden müssen. Warum sollten die Anwohner des Mitterwegs nicht auch vom "Verkehrsleiden" erlöst werden? Selbst im günstigsten Zuschussfall wird die Stadt mit je zehn Millionen Euro belastet. Woher nimmt die Stadt das Geld? Bisher konnte sie sich keine Stadthalle, kein Parkhaus und kein eigenes Jugendzentrum leisten. Vergleichbar "kleine Ausgaben". Das wären aber Wohltaten, die vielmehr Bürgern zugute kämen.
4. Es wird gesagt, es gäbe keine Alternativen. Wenn man schon am Verkehrsaufkommen nichts ändern will oder kann, sollten verschiedene Möglichkeiten geprüft werden. (Sie wurden aber erst gar nicht in Betracht gezogen. ) Das scheint mir das größte Versäumnis der letzten 30 Jahre zu sein.
Herwig Laabs
Schrobenhausen
