Neuburg - Nähe, Zuwendung und sich Zeit nehmen - das sind mit die wichtigsten Säulen in der Arbeit der Neuburger Nachbarschaftshilfe.
Doch auch darauf hat die Pandemie in den vergangenen Monaten starke Auswirkungen gehabt. Umso schöner ist es, dass Projektkoordinatorin Johanna Knöferl von der Caritas und Sozialreferent Ralph Bartoschek am Montagabend die Ehrenamtlichen nach rund eineinhalb Jahren zu einem persönlichen Treffen einladen konnten.
In ihrer kurzen Ansprache warf Knöferl eine Blick zurück - und kam dabei natürlich nicht um Corona herum. "Das war eine ungewohnte Herausforderung für unsere Arbeit", erklärte sie. "Auf einmal mussten wir Abstand und klare Vorgaben einhalten. " Dies habe die Sozialpädagogin in ein "inneres Spannungsfeld" gebracht. "Wir wollten ja, dass zum Beispiel die Einkaufshilfe oder Arztbegleitung ohne Gefährdung der Beteiligten möglich sind. " Doch plötzlich gehörten viele der ehrenamtlich Tätigen selbst zur Risikogruppe. "Trotzdem haben wir das prima geschafft", lobte Knöferl den Einsatz aller. Vieles sei auch im Hintergrund gelaufen.
Die Pandemie habe auch gezeigt, dass Engagement für andere und unkomplizierte (Nachbarschafts-)Hilfe gebraucht werden. Teilweise seien Bürger auf einmal, beispielsweise durch die Quarantäne, auf Unterstützung angewiesen gewesen. "Unsere Nachbarschaftshilfe wird gebraucht, wir werden gebraucht", sagte die Koordinatorin an die Ehrenamtlichen gerichtet.
Das Arbeitsfeld werde immer größer und auch die Anfragen steigen nach und nach. Die Koordinatorin nannte einige aktuelle Beispiele, wie den Begleitdienst zu Impfterminen, Fahrten zu Behandlungen und Kontrollterminen nach einem Krankenhausaufenthalt, aber auch das Thema Vereinsamung. "Viele haben zwar noch Familie und Angehörige, wünschen sich aber den Austausch mit Gleichgesinnten", wusste Knöferl.
Besonders groß ist deshalb die Freude, dass sich in den vergangenen Monaten drei neue Ehrenamtliche bei der Neuburger Nachbarschaftshilfe gemeldet haben und mitmachen wollen. So wurden Natalie Hofmann, Anne Strahl und Ulrike Löffelmann am Freitagabend in den Reihen der Ehrenamtlichen herzlich begrüßt. Sie alle wollen ihren Teil zu dem Projekt beitragen. "Jeder tut, was er kann und was er machen möchte", betonte Knöferl. "Wir sind da, wenn eine helfende Hand gebraucht wird - zwar nicht immer sichtbar, aber immer zuverlässig. "
Mit Blumen und kleinen Präsenten sind schließlich drei Helferinnen verabschieden worden. Christa Horn war seit 2013 bei der Nachbarschaftshilfe aktiv, hat sich unter anderem als Lesepatin und im Organisationsteam eingebracht und sogar eine Schulung zur Behördenbegleiterin absolviert. "Du bist immer unser Bindeglied zum Seniorenbeirat gewesen", bedankte sich Knöferl. Von Beginn an, und damit mehr als zehn Jahre, setzte sich Annemarie Fischer ehrenamtlich ein. Für Besorgungen und Begleitungen, als Lesepatin und bei der Einsatzkoordination "bist du immer da gewesen, wenn jemand dringend gebraucht wurde". Auch Eva Mardan leistete zwei Jahre lang Alltags- und Einkaufshilfe, nahm sich der Lesepatenschaft und interkulturellen Themen an.
Schließlich überreichte Sozialreferent Ralph Bartoschek noch einen Blumenstrauß an Johanna Knöferl. "Du bist so engagiert, mit so viel Herzblut dabei und eine tragende Säule für die Neuburger Nachbarschaftshilfe - mach' weiter so. "
Wer ehrenamtlich bei der Neuburger Nachbarschaftshilfe mitwirken will, kann sich bei Koordinatorin Johanna Knöferl melden, Telefon (08252) 9673141 oder E-Mail an johanna. knoeferl@caritas-neuburg. de.
DK
Luisa Riß
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