Geisenfeld
Neues Angebot für Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf

Sozialpädagogische Tagesstätte hat ihre Räume bezogen

01.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:48 Uhr

Geisenfeld (zur) Ab sofort darf sich auch der nördliche Landkreis über ein erweitertes, wohnortnahes Angebot für Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf freuen. In der neuen Förderschule Geisenfeld hat die Sozialpädagogische Tagesstätte (SPT) ihre Räume bezogen.

Ein Büro, ein Beratungszimmer, eine Küche mit Essensraum sowie ein Gruppenraum stehen Sozialpädagogin Veronika Seidl und Heilpädagogin Konstanze Machacek zur Verfügung. Die beiden Fachkräfte zeichnen dafür verantwortlich, dass jedes der derzeit acht von ihnen betreuten Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren individuell gefördert wird. Nach dem Unterricht kommen die Buben und Mädchen, die meist eine Regelschule im nördlichen Landkreis besuchen, hierher, wo sie sich bis 17 Uhr aufhalten. „Von einem normalen Hort unterscheidet sich die SPT allerdings“, wie Sachgebietsleiterin Elke Dürr vom Jugendamt erklärt. Es handelt sich um eine sogenannte „teilstationäre Einrichtung“ nach Sozialgesetzbuch VIII, die Plätze sind aus Mitteln der Jugendhilfe finanziert. Träger ist das Heilpädagogische Zentrum in Pfaffenhofen, das in der Kreisstadt zwei weitere SPTs unterhält.

Entscheidend für die Vergabe der Plätze ist das Jugendamt. Eltern können sich mit der Bitte um spezielle Hilfe an die Behörde wenden. Welche pädagogische Unterstützung im konkreten Fall sinnvoll sein könnte, wird dann in einem Beratungsgespräch mit dem allgemeinen Sozialdienst geklärt. Fällt die Entscheidung für die SPT, dann können die Sorgeberechtigten einen entsprechenden Aufnahmeantrag stellen. Zwölf Plätze stehen in Geisenfeld maximal zur Verfügung.

„Unser Ziel ist es, die Kinder aufzufangen, ihnen in der Gruppe soziale Fähigkeiten zu vermitteln“, erklärt Konstanze Machacek. Darüber hinaus sei es ein Anliegen der SPT, „eine Tagesstruktur aufzubauen“, so die 52-Jährige. Ihre Kollegin ergänzt: „Außerdem ist es wichtig, dass die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen.“ Denn viele leiden unter dem ADHS-Syndrom. Deshalb sei man froh, auch die benachbarte Anton-Wolf-Halle mitnutzen zu dürfen. Und bei schönem Wetter „haben wir den Bewegungspark vor der Haustür“, freut sich die 22-Jährige. Die SPT ist auch in den Ferien geöffnet. „Da entwickeln wir jeweils ein besonderes Programm, unternehmen viel gemeinsam und machen auch Ausflüge“, umreißt sie die Aktivitäten. Und Machacek verrät: „Bei der Feuerwehr in Ernsgaden waren wir bereits, das war sehr interessant.“

Drittklässler Dominik jedenfalls findet das „alles ganz nett“ und genießt es, „so viel draußen zu sein“. Doch auch von den Eltern habe man bereits einiges an positiven Rückmeldungen, erklärt Machacek, die es „spannend“ findet, hier in Geisenfeld neue Strukturen aufzubauen. Man sei bisher bestens vom Förderschul-Kollegium und dem Hausmeister unterstützt worden. „Wir fühlen uns hier wohl“, sagen beide Betreuerinnen unisono.