Paris
Neue Serie: Mörderische Kunst

26.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:13 Uhr
Ein mysteriöser Fall lockt Florence (Eleonore Bernheim) und Antoine (Nicolas Gob) in den Pariser Louvre. −Foto: Foto: Langro/ZDF

Paris (DK) "Sehen Sie nicht, dass die Kunst anfängt zu verschwinden, wir müssen sie retten", sagt der verwirrte Mann, der im Louvre gerade ein wertvolles Gemälde zerstören wollte.

Kommissar Antoine Verlay nimmt ihn nach einer wilden Verfolgungsjagd fest und meint nur trocken: "Ich wusste nicht, dass man wegen Kunst so durchdrehen kann. " Fortan ermittelt er gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Florence, die an Agoraphobie (Platzangst) leidet und für ihren Kollegen nur Spott übrig hat: "Er glaubt, dass Botticelli eine Spaghettimarke ist. "

Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Antoine ist impulsiv, dickköpfig, ruppig, Florence sanft, ruhig, verhuscht. Bei der Pariser Kripo ist er rausgeflogen, arbeitet jetzt in der Abteilung zur Bekämpfung des Schmuggels von Kunstgütern. Sie hat eine besondere Gabe: Sie kann Kontakt zu Toten aufnehmen. So erscheinen ihr Künstler von da Vinci bis Michelangelo in ihrer Vorstellung und tragen durch ihre Hinweise zur Aufklärung der Fälle bei.

"Art of Crime" heißt die französische Krimiserie, die ZDFneo in deutscher Erstaufführung jeweils freitags zeigt. Um Schmuggel, Fälschungen und Mord geht es in den modern aufgehübschten (Splitscreen, fliegende Kamera), aber doch sehr konventionell inszenierten Episoden, die den Zuschauer in die französische Kunstwelt entführen und sich mit großen Künstlern beschäftigen.

Zum Auftakt gehr es um den "Da Vinci Code". Der Ex-Geliebte einer reichen Kunstmäzenin wird beim Diebstahl eines Gemäldes aus dem 16. Jahrhundert ermordet. Hat die Bestohlene den Mord in Auftrag gegeben? Florence vermutet, dass sich hinter dem gestohlenen Gemälde ein echter Leonardo da Vinci verbirgt. Um herauszufinden, ob dies so ist, konsultieren sie und Antoine ihren Vater Pierre, einen ausgewiesenen Da-Vinci-Experten. Was die beiden nicht ahnen: Pierre hat etwas mit dem Verschwinden des Gemäldes zu tun.

Es ist vor allem das Zusammenspiel der Hauptfiguren, das dieser Serie eine besondere Note verleiht. Antoine ist für Florence der Gegenpol, der ihr durch bloße Anwesenheit gut tut. Doch er hält nichts von Kunst ("Ja, das ist ein hässlicher Schinken") und so auch nicht viel von der Frau mit Intuition und dem feinen Blick für große Kunst. Der Belgier Nicolas Gob, in Frankreich durch die Serien "Les Bleus" (auch da spielt er einen Pariser Polizisten) und "Un village français" bekannt, ist Antoine; Éléonore Gosset ("Die schönen Tage") mimt Florence. Die Kombination von Kunst und Krimi ist ungewöhnlich, macht die Fälle ein bisschen sperrig, ist aber dennoch unterhaltsam.

"Art of Crime" auf ZDFneo, jeweils Freitag, 21.45 Uhr, Doppelfolgen.

Volker Bergmeister