Beilngries
Neue Attraktionen am Alten Kanal

Wasserwirtschaftsamt informiert mit Tafeln und Skulpturen über das einstige Millionenprojekt

09.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Informativ: Vertreter des Wasserwirtschaftsamt haben die neuen Informationstafeln in Augenschein genommen. - Foto: Rieger

Beilngries (HK) Seine wirtschaftliche Bedeutung hat der Ludwig-Donau-Main-Kanal vor Jahrzehnten verloren. In Vergessenheit geraten soll das einstige Großbauwerk allerdings nicht. Die Wasserwirtschaftsämter in der Region haben ein neues Informations- und Kommunikationskonzept entwickelt.

Wer mit dem Auto regelmäßig zwischen Beilngries und Plankstetten unterwegs ist, wird die bislang verhüllte Skulptur neben der Altmühl-Jura-Geschäftsstelle sicherlich schon bemerkt haben. Gestern wurde nun das Geheimnis gelüftet. Mit dem Zusammenschluss der Altmühl-Jura-Gemeinden hat das Kunstwerk gar nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Skulptur, die an den Ludwig-Donau-Main-Kanal erinnern soll. Einige Meter weiter wurde eine Informationsstelle eingerichtet.

Dieser Anlaufpunkt in Beilngries ist Bestandteil eines großen Informations- und Kommunikationskonzeptes, das Fachleute aus den Wasserwirtschaftsämtern in fünf Regierungsbezirken unter Federführung der Regierung der Oberpfalz erarbeitet haben. Man wolle den Ludwig-Donau-Main-Kanal mit dieser Maßnahme wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, sagte Stephan Daum, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft im Landkreis Eichstätt beim Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt, beim Ortstermin in Beilngries. Er war gemeinsam mit Behördenleiter Christian Leeb sowie den Mitarbeitern Stephanie Friedrich und Manuel Philipp gekommen, um das Ergebnis der Arbeiten unter die Lupe zu nehmen.

An insgesamt 16 Standorten wurden entsprechende Informationsstellen errichtet, an sieben von ihnen gibt es auch eine Skulptur. Ein solcher Standort ist Beilngries, weitere sind am alten Hafen in Kelheim, im Parc d'Issoire in Neumarkt, beim Dörnbacher Einschnitt in Burgthann und an der Schleuse 100 in Bamberg. Mit Texten, Grafiken und Bildern soll die Geschichte des Alten Kanals erzählt werden. Mit dem Smartphone können über QR-Codes außerdem sogenannte Hörbilder abgerufen werden. Diese sollen einen detailgetreuen Eindruck vom früheren Leben am Kanal vermitteln. Eingesprochen wurden sie von Mädchen und Buben des Eichstätter Willibald-Gymnasiums.

Das Projekt auf den Weg gebracht hatte die Wasserwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Mai 2017 ist die offizielle Einweihung durch die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf geplant.

Die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten. Die Montage der Skulpturen und Informationstafeln wurde bis Ende Oktober über die Bühne gebracht. Kleinere Nacharbeiten stehen noch aus, so die Information der Verantwortlichen. Einem erfolgreichen und zügigen Abschluss des Vorhabens stehe nichts mehr im Weg, wie gestern zu erfahren war.

Um das Großprojekt umsetzen zu können, war einiges an Vorarbeit nötig. Bereits im Jahr 2013 entwickelte der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit am Ludwig-Donau-Main-Kanal das Konzept. Die Idee hinter dem Vorhaben war klar benannt: Die Wasserwirtschaftsämter wollen zeigen, dass sie mit der Pflege und dem Erhalt des Kanals betraut sind. Für etwaige Erhaltungsarbeiten soll die gesellschaftliche Akzeptanz vergrößert werden. Außerdem will man Informationen zur einstigen Funktion und Bedeutung des Alten Kanals vermitteln.

2014 wurde ein Wettbewerb zur Findung einer geeigneten Agentur abgeschlossen und ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Das beauftragte Büro machte sich in der Folge daran, eine Strategie zu entwickeln, um die Informationen möglichst "erlebnisorientiert" zu vermitteln und somit viele Besucher an den Alten Kanal zu locken. In der Folge wurden die entsprechenden Genehmigungen eingeholt und Ausschreibungen vorgenommen, ehe im Sommer dieses Jahres die Arbeiten starten konnten.

Um das neue Angebot der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, sind viele Maßnahmen vorgesehen. Unter anderem sind Veranstaltungen mit Vereinen und Interessensverbänden geplant. An die Schulen sollen Handreichungen herausgegeben werden, an öffentlichen Stellen werden Flyer ausgelegt. Außerdem wird der Internetauftritt neu gestaltet.