Neuburg
Neuburg will bis 35.000 Einwohner "moderat wachsen"

Einvernehmliche Gespräche in der Stadtratsklausur - Schmerzliche Einschnitte bei den Stadtwerken

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
Neuburg will weiter „organisch wachsen“, im Bild das Baugebiet West als neue Errungenschaft. −Foto: Rein

Neuburg (r) Die Stadtpolitik strebt ein "moderates Wachstum" für Neuburg an.

So lautet eine der Leitlinien, die während der Stadtratsklausur am Samstag gemeinsam verabschiedet worden sind. Nach Überschreiten der 30.000-Einwohner-Grenze seien etwa 35.000 Bürger ein mittel- und langfristiges Ziel, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

Die Klausur in den Räumen der Maschinenringe bezeichnet er als intensiv und ergiebig. Nahezu alle Stadtratsmitglieder hätten teilgenommen und in drei Arbeitsgruppen mitgearbeitet. Die Hauptthemen hießen Bevölkerungsentwicklung, lebendige Innenstadt und Bauleitplanung mit Flächennutzungsplan. In der Mittagspause stärkten sich die Stadtpolitiker mit Putengeschnetzeltem.

Der Wohnungsbau solle - auch in der sozialen Variante - weiter gefördert werden. Das Plenum wolle die Ausweisung neuer Gewerbeflächen angehen, um Betrieben Ansiedlungsmöglichkeiten zu geben. "Wir müssen neben Wohnen auch weitere Arbeitsplätze generieren", so der Oberbürgermeister.

Die Stadtpolitiker seien sich einig, dass der Hochschulcampus und die Ostumfahrung mit zweiter Donaubrücke die bestimmenden Themen der kommenden Jahre darstellen. Damit verbunden sind die Verlegung des Obdachlosenasyls und des Flüchtlingsheimes. Letzteres ist Sache der Staatsregierung, die Stadt macht dazu Standortvorschläge. Den Neubau einer angemessenen Obdachlosenunterkunft muss die Stadt in Eigenregie stemmen. Ein Versuch, die Einrichtung an der oberen Donauwörther Straße unterzubringen, ist vorerst gescheitert. Bei der Vorbereitung der zweiten Brücke übernimmt die Stadt alle Vorarbeiten bis zum Planfeststellungsbeschluss. Das Verkehrsgutachten liegt komplett vor, 2019 steht die umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung an. In der Voruntersuchung haben sich keine Ausschlusskriterien für den Brückenbau in einem Streifen des FFH-Gebietes ergeben.

In der Klausur trugen Vertreter der Wirtschaftsprüfungskanzlei Rödl&Partner ihre Bewertungen zu den Stadtwerken vor. Demnach besteht Handlungsbedarf in der Ertragsverbesserung im Energiegeschäft, in der Optimierung des Rechnungswesens und in einer stärkeren Vermarktung der Nahwärme. Es bestehe Einmütigkeit, so OB Bernhard Gmehling, dass die Neuburger Stadtwerke weiterhin ein verlässlicher Versorger und Partner der Bürger seien. Am Konzept der Nahwärme halte man fest, allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit. Ein schwieriges Thema wird die Korrektur des zu hohen Personalbestandes der Stadtwerke sein. Von "betriebsbedingten Kündigungen" ist die Rede.