Für
Negativzinsen in der Region

03.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:42 Uhr

Für den Kreis Eichstätt haben die Negativzinsen inzwischen auch reale negative Folgen: 20 000 Euro hat Kreiskämmerer Thomas Netter für das Jahr 2017 für Strafzinsen eingeplant.

Auch den Kreis Roth hat es erwischt: 15 000 Euro Strafzinsen werden 2017 wohl fällig werden. Wie Kreiskämmerer Jürgen Lafère erklärt, überschreiten die Rücklagen den Freibetrag von 6 Millionen Euro. Er findet den Strafzins im Vergleich zum Haushalt von 145 Millionen Euro noch relativ moderat.

Im Kreis Neumarkt weiß man noch nicht, ob man Strafzinsen zahlen muss. Ein Teil des Geldes sei langfristig angelegt, "noch mit positiven Zinsen", sagt Kreiskämmerer Hans Ried. Allerdings brauche man permanent etwas Liquidität. Dafür habe man mit Banken gewisse Freibeträge ausgehandelt. Dennoch will man vorbauen: "Im Haushalt 2017 werden wir wohl eine Vorsorge für eventuelle Strafzinsen einplanen."

Im Kreis Pfaffenhofen sieht man die Negativzinsen eher positiv. "Uns kommen die günstigen Zinssätze bei unseren Investitionen sehr gelegen", sagt Pressesprecher Karl Huber. In letzter Zeit habe man rund drei Millionen Euro günstig aufgenommen. Auf die aktuell fünf Millionen Euro Guthaben habe man bislang noch keine Negativzinsen auferlegt bekommen.

Laut Kreiskämmer Reinhard Schmidbauer muss man auch im Kreis Kelheim noch keine Strafzinsen zahlen. Die örtlichen Banken hätten sich bislang zurückhaltend und kommunalfreundlich gezeigt.

Auch der Kreis Neuburg-Schrobenhausen muss keine Strafzinsen zahlen, weil man das Geld auf mehrere Konten verteilt habe, erklärt Kämmerer Norbert Hornauer.

Die Stadt Neuburg zahlt "noch keine Strafzinsen" wie Oberbürgermeister Bernhard Gmehling berichtet. Unter anderem, weil man das Geld auf 35-Tage-Konten parke. Wie lange das noch gehe, wisse er nicht. Positiv sei, dass man von den aktuell rund 23,5 Millionen Euro Schulden dank der Zinssituation jährlich mehr tilgen könne.

Verschont vom Strafzins blieb laut Finanzbürgermeister Albert Wittmann bislang auch die Stadt Ingolstadt. "Für die Zukunft schließe ich das aber nicht aus." Weil die Stadt Ingolstadt viel Liquidität parat halten muss, könnte ein Strafzins eventuell sogar sechsstellig ausfallen. Wittmann findet die Zinspolitik auf jeden Fall "nicht besonders toll." ‹Œsep