DK-Gesundheitsserie
Naturheilkundler rät: Diese elf Hausmittel helfen bei Erkältung

09.02.2020 | Stand 02.12.2020, 12:00 Uhr
Wem wurde noch nie das absolute Allheilmittel gegen einen Schnupfen empfohlen? Viele der oft gehörten Tipps sind wissenschaftlich jedoch umstritten. −Foto: Maurizio Gambarini/dpa

Herbst ist Erkältungszeit. Die Infektion der oberen Atemwege trifft viele - in einer Umfrage geben etwa die Hälfte der Deutschen an, im letzten halben Jahr mindestens einmal erkältet gewesen zu sein. Aber was tun?

Bei einer leichten Erkältung muss der Gang zum Arzt nicht unbedingt sein. In unserer Gesundheitsserie geben wir regelmäßig Tipps gegen Alltagsleiden. Dr. Anton Radlspeck, prakt. Arzt und Naturheilkundler, erklärt, welche Hausmittel die Beschwerden einer Erkältung lindern können.

 

1. Hühnersuppe

Durch die Wärme wird laut Dr. Radlspeck die Durchblutung im Körper verbessert, Eiweißstoffe wirken sich positiv auf das Abwehrsystem aus. Abgeschmeckt mit Ingwer, Rosmarin und/oder Thymian, ist Hühnersuppe zudem ein Schleimlöser und enthält auch antibakterielle Stoffe.

 

2. Linden- und Holunderblütentee

Eine Art "Schwitzkur" kann man mit Linden- und Holunderblütentee selbst machen. Durch die erhöhte Körpertemperatur werden, wie beim Fieber, Erreger abgetötet.

 

3. Zwiebeln

Als Tee oder im Zwiebelsäckchen über heißem Wasser erhitzt - durch die im Zwiebel enthaltenen Senföle haben die Wurzeln schleimlösende Wirkung. Vor allem bei kleinen Kindern, die oft bei Erkältungen auch über Ohrenschmerzen klagen, können Zwiebelsäckchen, auf die Ohren gelegt, kleine Wunder wirken.

 

4. Hustensaft aus Zitrone und Zucker

Die Fruchtsäure und die ätherischen Öle können Husten lindern. Statt Zitrone kann auch Sanddorn verwendet werden, sagt Dr. Radlspeck. Auch ein Hustensaft aus Rettich und Rohrzucker ist möglich.

 

5. Honig

Honig gilt als eines der ältesten Heilmittel bei Husten, weiß Dr. Radlspeck. Man sollte ihn allerdings keinen Kleinkindern unter einem Jahr verabreichen, da bei diesen die Darmflora noch nicht so stabil ist und es so zu Vergiftungen kommen könnte. Kinder über einem Jahr und Erwachsene sollten den Honig pur lutschen. In heißer Milch oder anderen heißen Getränken verliert Honig seine heilende Wirkung.

 

6. Viel Trinken

Schnupfen, Halsschmerz und Heiserkeit sind Hinweise für gereizte Schleimhäute bei Erkältungen. Um den Reizzustand zu lindern, ist Trinken ein wichtiges und bewährtes Hausmittel. Durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr werden die Schleimhäute der Atemwege befeuchtet, damit abwehrbereit gegen das Eindringen von Viren, festsitzender Schleim in Nasen- Rachenraum kann flüssiger werden und durch Schwitzen (wie bei Fieber) verlorene Flüssigkeit wird ersetzt und unterstützt zusätzlich den Kreislauf.

 

Weitere Artikel der DK-Gesundheitsserie

Unser Experte rät: Diese fünf Tipps helfen Ihnen gegen Schnarchen

 

7. Erkältungsbad

Ein Erkältungsbad bei beginnender Erkältung, zur Unterstützung der Abwehrkräfte, ist bei einer Erkältung in jedem Fall zu empfehlen. Eventuell als Badezusatz ätherische Öle (Menthol, Eukalyptus) zur Förderung der Durchblutung und wohltuenden Einwirkung auf die Atemwege hinzugeben. Ist die Erkältung schon von Fieber begleitet, sollten Vollbäder vorerst vermieden werden, um den Kreislauf nicht zusätzlich zu beanspruchen. Ruhepause nach dem Bad nicht vergessen.

 

8. Inhalieren bei Schnupfen und Husten

Heißer Wasserdampf befeuchtet die Schleimhaut der Atemwege, verflüssigt dort gebildeten Schleim. Die natürliche Reinigungsfunktion der Schleimhaut wird unterstützt. Als Zusatz sind möglich Salz, Kamille, Thymian, Eukalyptus oder Minze. Bei Säuglingen und Kleinkindern keine Badzusätze oder Inhalationen mit ätherische Ölen (durch zu starke Reizung der Schleimhäute können Atemnotbeschwerden entstehen), ebenso sollten Vorsicht walten lassen Allergiker und Asthmatiker. Wegen Verbrühungsgefahr durch Wasserdampf bei Kindern Inhalations-Geräte (Ultraschall- oder Düsenvernebler) benutzen.

9. Gurgeln bei Halsschmerzen zum Befeuchten der Schleimhaut

Mit Salz, Kamille, Salbei darf gegurgelt werden. Die Symptome der Entzündung können gelindert werden, die Wirkstoffe erreichen jedoch nur die Oberfläche der Schleimhaut.

 

10. Wickel und Umschläge

Sie können wärmend oder kühlend angewendet werden. - Hals-/Brustwickel: feucht-warm bei Halsschmerzen, Heiserkeit; verbessert die Durchblutung und unterstützt den Heilungsprozess. - Kartoffelwickel: wärmend, als Hals- oder auch Brustwickel. Wärmender Brustwickel oder Auflage auch mit Thymian möglich. - Kühlende Wickel/Auflagen lindern durch Aufnahme von Körperwärme. Dazu sind geeignet kühl-feuchte Wickel (Halsbereich, Wadenwickel bei Fieber, auch möglich als Essigwasser-Wickel; nicht geeignet bei kalten Händen und Beinen/Füßen und Durchblutungsstörungen, Schüttelfrost, Frieren, Infektion der Harnwege). - Kühlende Wirkung bei Schmerzen und Entzündungen vermittelt ein Quarkwickel, auch Zwiebelwickel oder Wickel mit Zitronenscheiben.

 

11. Ruhe bewahren

Es ist auch wichtig, sich körperlich zu schonen, den Alltag ruhiger zu gestalten, denn Stress schwächt das Immunsystem.

Bei hohem Fieber oder wenn die Symptome über mehrere Tage nicht besser werden, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Karin Seibold