Natur auf den Tisch

07.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Ingolstadt (zm) Bei einem Spaziergang durch die Parks kann man sie schon entdecken. Die ersten Narzissen, Schneeglöckchen, Tulpen und Traubenhyazinthen recken sich den warmen Sonnenstrahlen des Jahres entgegen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühling naht. "Endlich!", denkt da mancher. Aber vielen genügt es längst nicht, die frohen Farben nur draußen zu betrachten. Sie wollen sie in die gute Stube holen und zwar in Form eines Oster- oder Frühlingskranzes.

Eine große Auswahl dieser bunten Gebinde gibt es bei Angelika Bergmüller auf dem Ingolstädter Wochenmarkt. An ihrem Stand liegen und hängen dekorative Oster- und Frühlingskränze aus Birkenreisig oder den Zweigen des Buchsbäumchens. "Wenn ich einen Kranz bastle, wird der Birkenreisig von den Zweigen abgeschnitten und zu einem Kranz gedreht", erklärt sie. Nun den Reisig mit Drähten fixieren und schmücken. "Ich nehme bunte Schleifen sowie gelbe, violette, weiße und rostfarbene Trockenblumen, die einen bunten Akzent auf die Kränze setzen." Für die Ostergebinde dürfen natürlich Hasen und Gockel aus Holz oder Porzellan sowie echte Eier nicht fehlen.

Auf den Frühlingskränzen sitzen anstatt Hase und Gockel kleine Vögel. "Außerdem verwende ich neben Schleifen und Trockenblumen auch Blumen aus Sisal", erzählt Angelika Bergmüller. Egal, ob man sich für einen Oster- oder Frühlingskranz entscheidet, beide machen sich an der Haustür oder als Dekoration auf dem Tisch sehr schön. Damit die Gebinde gut halten, empfiehlt sie: "Man sollte sie mit Haarspray imprägnieren." Gerade bei Kränzen aus den Zweigen des Buchsbäumchens merke man einen Unterschied: "Sie werden nicht so schnell gelb."

Übrigens lässt sich historisch nicht genau erklären, warum der Mensch angefangen hat, Oster- und Frühlingskränze zu binden. Doch Maria Zientek, die Jugendleiterin des Trachtenvereins Gaimersheim, vermutet: "Es ist das erste Grün draußen, das Leben erwacht, und die Leute möchten sich die Natur einfach ins Haus holen." Und so freut sie sich über die Frühlingsboten, die auch dann ihre satten Farben zeigen, wenn der Winter noch einmal seine letzten Kräfte sammelt.