Breitenbrunn
Nahwärme für Gimpertshausen in Planung

Versorgung über Biogasanlagen – Maximal 18 Asylbewerber in der Premerzhofener Straße

26.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:20 Uhr

Diese Biogasanlage ist einer der Ausgangspunkte für den Aufbau einer Nahwärmeversorgung in Gimpertshausen. - Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Der Breitenbrunner Marktrat hat der Unterbringung von Asylanten in der Premerzhofener Straße zugestimmt. Der Entscheidung ging ein Kompromiss mit der Hausbesitzerin voraus. Auch das geplante Nahwärmenetz über Biogasanlagen in Gimpertshausen beschäftigte das Gremium.

Demnach sollen in dem Gebäude maximal 18 Asyl suchende Menschen unterkommen. Die Besitzerin Cordula Ehrl hatte im vergangenen Jahr für ihr leer stehendes Wohnhaus eine Nutzungsänderung beantragt, um dort eine Sammelunterkunft für Asylbewerber einzurichten. Das Landratsamt Neumarkt hatte vor, dort 20 Erwachsene und drei Kinder unterzubringen. Der Marktrat verweigerte aber die Zustimmung – mit Verweis auf die hohe Zahl der unterzubringenden Flüchtlinge. Das Landratsamt stufte diese Haltung hingegen als rechtswidrig ein. Daraufhin hatte der Marktrat im Februar das gemeindliche Einvernehmen unter der Bedingung erteilt, dass dort nicht mehr als zwölf Erwachsene und drei Kinder wohnen sollen. Nachdem sich das Landratsamt dieser Bedingung nicht anschließen und das gemeindliche Einvernehmen ersetzen wollte, kam es nun zu dem Kompromiss zwischen Gemeinde und Hauseigentümerin. Eine für alle Seiten tragbare Lösung, wie es scheint.

In Gimpertshausen soll ausgehend von den Biogasanlagen der Graser-Bio GbR und der Familie Ferstl eine Nahwärmeversorgung entstehen. Bis zu vier Wärmestränge sind geplant, die rund 25 Häuser erreichen könnten. Bürgermeister Josef Kellermeier (CSU) hatte dem Marktrat vorgeschlagen, gleichzeitig mit den Rohren für die Nahwärme Leerrohre für Glasfaserkabel zu verlegen. Der Rathauschef nannte Kosten von bis zu 25 000 Euro, wobei diese Rohre Eigentum der Gemeinde bleiben sollen. Man könne sie an einen Breitbandversorger vermieten. Das Gremium stimmte zu.

Das Montessori-Kinderhaus soll heuer seine Pforten im alten Schulhaus in Kemnathen öffnen. Laut Kellermeier werden es 16 bis 18 Mädchen und Buben besuchen. Für Landkindergärten gibt es seinen Worten zufolge ein spezielles Finanzierungsmodell, wenn sie die Gemeinde förmlich anerkennt. Das hat der Marktrat in nicht öffentlicher Sitzung getan. Damit gab das Gremium grünes Licht für die Einrichtung. Was die Finanzierung des Landkindergartens betrifft, so handle es sich für die Gemeinde voraussichtlich um eine „Nullrechnung“, erklärte Kellermeier.

Im weiteren Verlauf der Sitzung gaben die Kommunalpolitiker das gemeindliche Einvernehmen für den Neubau eines Jungrinderstalles mit Güllegrube in Buch. Die Tektur zum Neubau eines Mastschweinestalles mit Güllegrube in Leiterzhofen, die Auffüllung eines Waldgrundstücks in Dürn, die Erweiterung einer Garage in Kemnathen und Ferienwohnungen in einem Reiterstüberl in Buch wurden ebenfalls genehmigt. Nicht öffentlich erarbeitete der Rat eine Vorschlagsliste für die Schöffen- und Jugendschöffenwahl, die demnächst in der Verwaltung zur Einsichtnahme ausliegt.