Nahrhafte Wurzeln

30.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:32 Uhr

Ingolstadt (zm) Für den Laien sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich: Schwarzer Radi und Rote Rüben. Wer sich nicht ganz sicher ist, welche Knolle er vor sich hat, erkundigt sich am besten bei Therese Eisenbarth. Sie steht bereits seit über 70 Jahren mit ihrem Stand auf dem Ingolstädter Wochenmarkt und kennt sich ganz genau aus.

"Die Schale des Schwarzen Radi ist schwarz und die der Roten Rübe ist ein sehr dunkles Rot", erklärt sie ganz selbstverständlich. Recht hat sie, man muss nur genau hinschauen. "Aus dem Schwarzen Radi mache ich einen feinen Salat." Begleitet wird er von Gelben Rüben und säuerlichen Äpfeln der Sorte Topas. "Erst schäle und rasple ich alles", sagt Therese Eisenbarth. Über das Trio gibt sie ein Dressing aus Essig, Öl, Salz und einer Prise Zucker.

Doch der Schwarze Radi schmeckt nicht nur sehr gut. "Er hilft auch gegen Husten und Bronchitis", weiß Therese Eisenbarth. Dazu schneidet sie oben und unten ein Stückchen ab und höhlt ein Loch aus. "In den Radi stecke ich einen Kandiszucker und stelle ihn auf ein Glas." Der Zucker löse sich auf und laufe mit dem Saft des Radi in das Glas. "Da gibt es dann jeden Morgen und Abend einen Teelöffel voll." Das hilft garantiert.

Ja, bei Therese Eisenbarth erfährt man oft Vergessenes, oder aber Dinge, die nicht jeder kennt. Wie das folgende Rezept für die Roten Rüben. "Aus ihnen mache ich Borschtsch, eine russische Suppe." Sie schneidet Zwiebeln und Speck klein, dünstet es in Butter an, würzt alles mit Salz und Pfeffer und gibt die in Scheiben geschnittenen Roten Rüben und gehacktes Rübenkraut dazu. "Das gieße ich nun mit Gemüsebrühe auf und lasse es zirka 30 Minuten leicht vor sich hin kochen." Verfeinert werde das Ganze am Schluss mit Schmand. Guten Appetit!